Strittiger Rechner gehört nicht Big Bleu allein

Die Grundlagen von IBMs Leasingklage sind nicht klar

20.09.1991

LONDON (CW) - Die Klage der IBM Credit Corp. (ICC) gegen das Leasingunternehmen Comdisco Corp. wegen illegalen Austauschs und Weiterverkaufs von ICC-eigenen Maschinenteilen steht womöglich auf tönernen Füßen. Wie das englische Newsletter "Computergram International" berichtet, gehört der umstrittene Computer angeblich weder ICC noch der Mutter IBM.

Eigentümerin der von Comdisco aufgerüsteten IBMl3090 - eingesetzt beim mittlerweile von Computer Assosiates aufgekauften Software-Unternehmen ADR - sei vielmehr die Greenwiech Liberty 1985 Limited Partnership. Diese allerdings wurde laut "Computergram" wiederum von der ICC zusammen mit Merrill Lynch und einem weiteren Investor gegründet. Die juristische Person Greenwich Liberty werde jedoch durch ICC repräsentiert.

Auf ICC, aber auch auf Merrill Lynch und den zweiten Investor, kommen jetzt nach Einschätzung der Branchenagentur womöglich Verfahrenskosten in Höhe von mehreren hunderttausend Dollar zu, egal wie im Gerichtsverfahren vor dem Delaware Superior Court entschieden werde.

Mit Greenwich, heißt es in dem Bericht, habe IBM via ICC primär die in den 80er Jahren gültigen, inzwischen jedoch abgeänderten Richtlinien für steuerliche Begünstigungen von Leasingverträgen ausgenutzt. Als Hersteller des verleasten Equipments hätte IBM zwar ebenfalls die entsprechenden Abschreibungen tätigen können, jedoch nur auf der Basis der Herstellungs- anstelle der Verkaufskosten.