Sieger Kategorie 3: Sparkassen- und Giroverband
Wer vom Sparkassen- und Giroverband spricht, der redet von einem gewaltigen IT-Konstrukt. Hier geht es nämlich um die dezentrale IT-Infrastruktur von 431 Sparkassen beziehungsweise 620 Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe.
Dieser große Verbund hatte sich im Jahr 2008 ein umfangreiches IT-Effizienzprogramm auferlegt. Im Zuge dessen wurden Rechenzentren und eben die dezentrale IT-Infrastruktur konsolidiert. Durch dieses Vorhaben konnten die IT-Kosten drastisch reduziert werden. Das entsprach den Ausgaben für die IT aus dem Jahr 1998. Wesentlichen Anteil am Erfolg des Kosteneffizienzprogramms hatte ein über Jahre entwickeltes IT-Benchmarking-Verfahren, das wesentlich zum Kostenbewusstsein bei den 431 verantwortlichen IT-Leitern der Sparkassen beitrug.
Die IT-Analyse-Methode, die heute auch zahlreiche Volks- und Raiffeisenbanken nutzen, hatte nur einen Nachteil: Sie gab keinerlei Auskunft über den Energiebedarf und die Energiekosten der IT. Sie lieferte zudem keine Erkenntnisse darüber, wie sich diese veränderten beziehungsweise steigerten.
Hier setzt das Projekt des Sparkassen- und Giroverbands an, das nun von den Jury-Mitgliedern des GreenIT-Best-Practice-Awards in der Kategorie "Visionen" zum Sieger gekürt wurde.
Um Transparenz darüber zu gewinnen, wie sich der Energiebedarf und die Energiekosten der IT entwickeln und um auch regionale Entwicklungen abbilden zu können, wurde der bestehende IT-Benchmark um entsprechende Öko-Analyse-Optionen und -Instrumente erweitert. Mehr als 100 Sparkassen beteiligten sich an der Ermittlung dieser Kennzahlen.
Die Ergebnisse waren aufschlussreich und belegten eindeutig: Die Energiebedarfskosten der IT erlangen für die Rentabilität der eingesetzten IT einen immer höheren Stellenwert. Die Resultate belegten noch etwas: Die Steuerung des Energieverbrauchs der dezentralen IT ist ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsorientierten IT-Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe.
Anlässlich eines Erfahrungsaustauschs von 120 IT-Vorständen der Sparkassen im April 2008 wurde der Antrag für ein umfassendes Green-IT-Projekt formuliert. Dieses hatte drei Ziele: Zum einen sollte Transparenz geschaffen werden über den Weg hin zu einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen IT. Hierzu wurde eine Best-Practice-Broschüre entwickelt, in der richtungweisende und nachahmenswerte Green-IT-Beispiele und -Maßnahmen von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe aufgeführt wurden. Sie zeigten, wie Energiekosten eingedämmt und reduziert, wie die Energieeffizienz im IT-Bereich und in der Betriebsorganisation der Sparkassen verbessert und wie Kohlendioxidemissionen reduziert werden können.
Um den Aufwand der einzelnen Sparkassen zu senken, sich über grüne IT zu informieren, entwickelte der Bankenverbund Checklisten, anhand derer allen Beteiligten Hilfsmittel und Ratschläge an die Hand gegeben wurden, die typische Fragestellungen erörterten und beantworteten.