GreenIT Best Practice Award 2010

Die grünen Gewinner sind ...

04.11.2010
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Grüne Clients - Stromfresser Server?

Die Umstellung auf Thin Clients führte naturgemäß zu einem höheren Bedarf an Servern. Dachser geriet an die Grenzen seiner Rechenzentrumskapazität und entschied sich für einen Neubau. Ein neues RZ aber muss gekühlt werden, was energetisch relativ aufwendig ist. Der Stromverbrauch steigt und es entsteht vor allem mehr Abwärme. Da der Logistikkonzern in den vergangenen Jahren auch ein signifikantes Unternehmenswachstums verzeichnete, musste auch ein neues Bürogebäude gebaut werden.

Und so kamen die Allgäuer auf eine Idee: Wenn schon ein neues Rechenzentrum gebaut werden musste, wieso leitet man dann dessen Abwärme nicht in den Büroneubau um? Genau diesen ökologisch sinnvollen Architekturansatz verwirklichte Dachser. Der Logistik-Konzern ist überzeugt davon, dass die beiden miteinander verwobenen Projekte (NC-Einsatz und Nutzung der Abwärme für ein Bürogebäude) für andere Firmen Modellcharakter besitzt. Dachser verschweigt nicht, dass "nicht unerheblichen Bau- und Installationskosten" anfielen.

Wegen der sinkenden Stromkosten würde sich dieser Aufwand aber innerhalb einiger Jahre amortisieren. Wichtiger allerdings ist den Verantwortlichen aus Kempten, dass Außenstehende die "Geisteshaltung " ihres Projekts verstehen und nach Möglichkeit ähnliche Initiativen anregen. Wenn "man durch ökologisch nachhaltiges Wirken Anderen eine Orientierung bietet, dann ist dieses Ziel erreicht", schrieb das Unternehmen in seiner Bewerbung.

Auch die Nutzung der Abwärme für ein Bürogebäude spart erheblich an Kosten: Summa summarum liegen die Ersparnisse bei jährlich rund 23.000 Euro .