Gadgets contra Umweltschutz

Die größten Umweltsünder - PCs, MP3-Player, Spielekonsole, Handy

28.12.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Art der Techniknutzung ist umweltschädlich

Kritisiert wird in dem Report zudem, dass nicht allein die Nutzung energiehungriger Apparate den Trend zu immer höherem Energiekonsum in Haushalten befördert. Vielmehr sei es auch die Art, wie sie benutzt werden. Wer etwa über einen Digital-TV Radio höre, verbrauche hierbei zehn bis zwanzigmal so viel Energie, als wenn er dies über ein Digitalradio tue. Oft reklamiert wird auch die Untugend, Geräte im Standby-Modus zu belassen. Wenn hier nicht konsequent der Stecker gezogen werde, verschleudere etwa ein Digitalradio erheblich mehr Energie als ein konventionelles analog funktionierendes Radio - so ein weiteres Beispiel der EST-Autoren.

Philip Sellwood, Chief Executive Officer des Energy Saving Trust, macht das Konsumverhalten von Menschen verantwortlich für die zunehmende Energieverschwendung in Privathaushalten: "Immer mehr Konsumenten tendieren dazu, Radio über das TV-Gerät oder den PC zu hören. Den wenigsten ist bewusst, dass sie damit viel mehr Strom verbrauchen, als über die konventionelle Art des Radioempfangs." Sellwood weist darauf hin, dass manche Digitalradios im ausgeschalteten Zustand fast so viel Strom verbrauchen wie während des Betriebs, wenn der Ausschalter am Gerät betätigt wurde. Flachbildschirme benötigen teilweise bis zu dreimal so viel Energie wie traditionelle Fernsehgeräte.

Standby ist pure Umweltzerstörung

Problematisch sei auch, dass mit der Menge der benutzten Geräte in einem Haushalt die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Benutzer den Überblick verlieren, welche Gadgets mehr oder weniger ständig im Standby-Modus laufen. Darüber hinaus sei bei vielen Produkten die Energieschleuder quasi mit eingebaut. Hierbei handelt es sich um solche Geräte, die ständig auf Empfang bleiben müssen. Sei es, um Software-Upgrades zu empfangen oder um immer mit der Welt in Kommunikation zu bleiben. Manche Systeme besitzen, beklagt Sellwood, nicht einmal mehr einen Ein-Aus-Schalter. Solchen Geräten müsse man buchstäblich den Stecker ziehen. Oder man nutzt Tools wie das, das Mitarbeiter der University of Liverpool mit "PowerDown" entwickelt haben: Dies ist eine einfache Softwarelösung für automatische Shutdowns.