Cloud Computing

Die geplante Revolution

12.12.2008
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Hürden auf dem Weg zur Cloud

So groß das Nutzenspektrum von Cloud Computing sein mag, so gewichtig erscheinen die Hürden und Probleme, die damit verbunden sind. Die bange Frage vieler IT-Manager lautet: Sind die neuen Dienste wirklich reif für den Unternehmenseinsatz? Die Bedenken drehen sich vor allem um die Sicherheit und Verfügbarkeit von Cloud-Services, aber auch um mögliche juristische Probleme, wenn etwa Daten bei einem Dienstleister im Ausland liegen. "Cloud Computing entfaltet sich gerade erst", sagt Gartner-Analyst Plummer. "Wenn Sie Amazon-Services nutzen, bekommen Sie nicht die gleiche Funktionsgarantie wie bei eigenen Applikationen." Auch Google hatte dieses Jahr schon ein paar Ausfälle, berichtet Plummer. Bei Salesforce gebe es beispielsweise noch offene Fragen hinsichtlich der Datenmigration.

Knackpunkt Datenhaltung "Wir sehen einige Probleme bezüglich Datenhaltung und lokaler Datenschutzbestimmungen", ergänzt Saugatuck-Berater Sempert. Die meisten ließen sich aber mit lokalen Cloud-Services vermeiden. Für Frank Griffel, Leiter Systementwicklung bei der Techniker Krankenkasse (TKK) in Hamburg, ist das Thema Datenhaltung ein Ausschlusskriterium für Online-Anwendungen wie Google Apps: "Bei der TKK geht es um Sozialdaten. Nicht ein einziger Brief darf auf einem externen System geschrieben werden. Das wird sich auch in den nächsten 20 Jahren nicht ändern." Die TKK unterliege vielen Gesetzen, die aber nur national gälten, erklärt der IT-Manager. "Wenn das System eines Dienstleisters auf einem amerikanischen Host liegen würde, hätten wir ein Riesenproblem."

Anbieter wie Amazon oder Google reagieren auf solche Einwände mit lokal begrenzten Angeboten und Service-Level-Agreements (SLAs). So hat Amazon seinen Online-Speicherdienst S3 nach unterschiedlichen Regionen gegliedert. "Jeder Anwender hat die Option, eine Region zu wählen und die Speicherung auf diese physikalischen Einrichtungen zu beschränken", erläutert Adam Selipsky, Vice President für den Bereich Amazon Web Services.