Geschichte ist nicht gleich Geschichte

Die fünf größten Trends im Storytelling

21.06.2019
Von   IDG ExpertenNetzwerk
Philipp Nisster ist Leiter PR/Content der echolot.GROUP. Der Kommunikations- und Medienberater ist Spezialist für Corporate Communications, Storytelling und Kommunikation in Krisen- und Sondersituationen. Er hält einen MBA in Kommunikation & Leadership der Quadriga Hochschule Berlin.
Bei der Quadriga Storytelling Konferenz haben PR-Experten über die neuesten Trends im Storytelling diskutiert. Hier sind die fünf wichtigsten Einblicke.

Der Begriff Storytelling wird im Zusammenhang mit Marketing oft verwendet. Am 15. Mai 2019 trafen sich Profis aus diesem Bereich zu "The Magical Science of Storrytelling" in Berlin. Die folgenden Themen wurden dort unter anderem diskutiert.

Konflikte als Geschichtentreiber
Konflikte als Geschichtentreiber
Foto: ThunderWaffle - shutterstock.com

Success Stories sind gut, aber nicht das Allheilmittel

Kunden und andere Stakeholder zu Wort kommen lassen, kann grundsätzlich ein wichtiges Element von Storytelling sein. Man sollte es jedoch nicht bei "schönen Bildern" und Hochglanzaufnahmen belassen.
Sind Geschichten als rein werbliche Success Cases verpackt, verpufft die Wirkung mitunter schnell. Bei Storytelling geht es immer darum, Empathie zu erzeugen - nur dann wirken Geschichten und bleiben im Gedächtnis.

Das heißt: lassen Sie Ihre Kunden thematisieren, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert waren, berichten Sie von Rückschlägen und Hindernissen, bevor die am Ende - hoffentlich - positive Wende kommt. Damit binden Sie ihre Zielgruppe wirklich an die Protagonisten und ihre Geschichte - und an Ihre Marke.

Nutzen Sie Daten für Ihre Story

Gerade im Bereich E-Commerce hochrelevant: Erzählen Sie die Geschichten hinter den Daten. Was lässt sich etwa aus dem Clickverhalten von Kunden ablesen?
Hier helfen Segmentierungen nach Alter, Geschlecht oder Region, gepaart und gematched mit einem Blick auf den Kontext wie Großereignisse, saisonale Besonderheiten sowie aktuelle Themen, welche die öffentliche Agenda bestimmen.

Menschen folgen Menschen

Digitalisierung hat die Customer Journey und die Touch Points zur Produktwelt verändert. Das hört jedoch nicht bei Produkten auf, sondern gilt für Unternehmen und Organisationen gleichermaßen. Sie werden von Menschen und ihren Ideen entwickelt. Und echte Geschichten werden nun mal von echten Menschen erzählt. Beziehen Sie daher Ihre Mitarbeiter, die den Markt kennen und jeden Tag im Dialog mit Stakeholdern sind, als Storyteller ein. Lassen Sie diese persönlichen Unternehmensgeschichten erzählen. Gerade auf sozialen Kanälen wie Linkedin und Xing. Auch hier hilft es, nach Themen und Kompetenzen zu clustern.

Podcasts - wachsen und wachsen

Große Verlagshäuser machen es vor und Statistiken zeigen, dass sich Podcasts nahezu querbeet durch alle Altersgruppen großer Beliebtheit erfreuen. Das liegt am Medien-Nutzungsverhalten per Smartphone genauso wie an den Vorteilen, die mit dem Format einhergehen. Zum Beispiel, dass es gut von unterwegs konsumierbar ist. Es eignet sich gerade für Storys, die einen Einblick hinter die Kulissen gewähren. Unternehmen wie Daimler bringen das Format - Tendenz steigend.

Interaktion, Interaktion, Interaktion

Geschichten weitererzählen lassen - das kann dann besonders gut funktionieren, wenn der Rezipient selbst Teil der Story wird. Voraussetzung ist hier zunächst einmal: Zuhören - Stichwort Social Listening. Organisationen sollten zunächst einmal hinhören und aufnehmen, über was Stakeholder eigentlich sprechen, was sie bewegt und auf welchen Kanälen sie unterwegs sind. Dies bietet Anknüpfungspunkte für den direkten und so auch glaubwürdigen Austausch.

Lesetipp: Xing, LinkedIn, twitter - Wie Sie Ihren Ruf ruinieren