Die Fabel von Fanfans Fluch

17.10.1980

Vor langer, langer Zeit, als die alten Ägypter das Richtfest ihrer ersten Pyramide feierten, lebte in Atlantis ein König mit Namen Fanfan, dem die Atlantiden von vertrauten, weil er die Zivilisation des Reiches fortschrittsgläubig förderte. Fanfans Untertanen waren außerordentlich begabt. Sie entwickelten sagenhafte Maschinen, erfanden Kaugummi, Tränengas und eine Art von DV-System (mit pneumatisch betriebener Flip-Flop-Logik). Sie produzierten schließlich so viele Datenverarbeitungsanlagen, daß die Insel unter dem Gewicht der installierten Hardware zu versinken drohte - das behaupteten jedenfalls die computergestützten Seher. Doch der König nahm wenig Notiz von solcher Warnung.

Dafür hatte er gute Gründe. Die Berater erwiesen sich nämlich als notorisch schwach im "forecasting"; nicht einmal das Bruttosozialprodukt der nächsten Woche konnten sie hinreichend genau abschätzen, weswegen die Planzahlen meistens danebenlagen. Der Landesherr ärgerte sich, daß die Anzahl der Rechner ständig zunahm, die Produktivität aber zurückging. Die Arbeitslosigkeit stieg an, der Mangel an Arbeitskräften auch. Offenbar war der Wurm drin in der Wirtschaft.

Mit viel Phantasie und Fachkenntnis erforschte Fanfan die Ursachen des Übels, und als er dahinterkam, sprach er mit niemandem über seine Entdeckung, vielmehr wartete er ab, bis die Experten wieder den bezorstehenden Untergang der Insel prophezeiten.