Studie von Price Waterhouse

Die Euphorie im TK-Markt könnte bald verfliegen

02.01.1998

Die Tarife für Sprachkommunikation im Festnetz werden zwar fallen, aber nicht in allen Bereichen. Das ist die wesentliche Botschaft des in Bonn präsentierten Reports über den Milliardenmarkt Telekommunikation. Im City-Bereich erwarten die Experten im Durchschnitt von Spitzen- und anderen Tarifen sogar eine leichte Preiserhöhung. Dies werde, so die Autoren, in der allgemeinen Liberalisierungseuphorie aber kaum wahrgenommen.

Fest steht für die Auguren auch, daß die Deutsche Telekom AG noch lange der dominierende Anbieter bleiben wird. Ihr Marktanteil reduziert sich voraussichtlich von 91,9 Prozent (1998) auf 78,7 Prozent zur Jahrtausendwende und 67,2 Prozent im Jahr 2002. Die übrigen nationalen Anbieter kommen heuer laut Price Waterhouse auf 5,6 Prozent Marktanteil, der bis 2002 auf rund 17 Prozent wachsen soll. Die sich in der Summe auf 100 Prozent ergebende Differenz entfällt auf regionale und lokale Carrier sowie reine Anbieter von Ferngesprächen. Der deutsche TK-Markt dürfte insgesamt, so die Analysten, deutlich wachsen.

Im Festnetz wird ausgehend von 63,7 Milliarden Mark im Jahr 1998 eine Steigerung auf 70 Milliarden (2000) und 78,6 Milliarden im Jahr 2002 prognostiziert. Hinzu kommt der Mobilfunk mit 9,8 Milliarden Mark in diesem Jahr und rund 20 Milliarden im Jahr 2002. Trotz der Wachstumsraten im TK-Geschäft wird der Studie zufolge die Goldgräberstimmung bald verfliegen. Viele Anbieter hätten bereits erkennen müssen, wie komplex das TK-Business ist.