Mobiler Zugriff, SaaS und Web-Fähigkeit

Die ERP-Trends 2011

10.05.2011
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

In den Fokus der Anbieter sind mittlerweile vor allem kleine und mittlere Unternehmen gerückt. Ein Großteil der ERP-Systeme sei auf diese Unternehmen zugeschnitten, so SoftSelect. Mindestens 83 Prozent der Lösungen adressieren die verschiedenen Segmente der Unternehmen mit höchstens 500 Mitarbeitern. Firmen mit 51 bis 100 Mitarbeitern haben sogar die Wahl aus 98 Prozent der Angebote.

Windows Mobile hat die Nase vorn

Wesentlich weniger Auswahl haben große Firmen. Wer mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt, kann sich lediglich aus der Hälfte des Marktes bedienen. Dabei sei ausgerechnet bei diesen Anwendern die Nachfrage besonders groß, so SoftSelect: „Gerade für große Unternehmen ist das Bestehen im Wettbewerb ohne Business-Software mittlerweile undenkbar geworden.“

Weniger einschränkend ist demgegenüber der Faktor „Branche“. 68 Prozent der Lösungen zielen auf sämtliche Wirtschaftszweige und sind nach Einschätzung der Anbieter in jedem Unternehmen einsetzbar. Allerdings weisen die Angebote doch häufig besondere Profile auf, die etwa zu zwei Drittel den Handel ansprechen wollen, aber nur zu 28 Prozent die Landwirtschaft.

Immer wichtiger wird der mobile Zugriff auf die ERP-Systeme. „Sowohl auf der Anbieter- als auch der Anwenderseite stieg das Interesse in den vergangenen zwei Jahren rasant“, heißt es in der Studie. Vor allem leistungsstarke Endgeräte wie Smartphone oder Android-Handys setzten neue Maßstäbe an Benutzerfreundlichkeit. Durch direkte Übertragung der Daten vom Handy ans ERP-System würden Dubletten in der Datenbank vermieden. Weil wichtige Daten nicht mehr im Unternehmen nachgetragen werden müssten, könnten Außendienstmitarbeiter effizienter arbeiten.

Allerdings stünden die Anbieter bisher noch am Anfang dieser Entwicklung. Eine Herausforderung bleibe der Umgang mit unterschiedlichen mobilen Betriebssystemen. Zu 58 Prozent unterstützen die untersuchten Lösungen derzeit Windows Mobile, zu 30 Prozent OS X. Es folgen Mobile Linux mit 28 Prozent, Palm OS mit 22 Prozent, Android mit 16 Prozent und Symbian OS mit 14 Prozent.