CES 2013

Die Elektronikbranche lebt

09.01.2013
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Tablet-Anbieter suchen die Nischen

Nach der anfänglichen Goldgräberstimmung und dem darauffolgenden Heulen und Zähneknirschen etlicher Hersteller scheint bei den Tablets allmählich Ruhe einzukehren. Das 10-
Zoll-Segment hat Apple mit seinem iPad scheinbar fest im Griff, während Google (Nexus 7) und Amazon (Kindle Fire) bei den kleineren Flachmännern einen Preisrahmen gesteckt haben, der nur schwer zu unterbieten ist. Acer versucht sein Glück dennoch – mit dem nun vorgestellten Iconia Tab B1, das voraussichtlich zum Kampfpreis von nur 120 Euro auf den Markt kommen soll. Der potenzielle Käufer erhält für sein Geld ein Android-Tablet im 7-Zoll-Format mit 1024 mal 600 Pixel Auflösung, Dualcore-Prozessor von Mediatek mit 1,2 GHz Taktung, 512 MB RAM und 8 GB Speicher (erweiterbar um bis zu 32 GB). Hinzu kommen eine 0,3-Megapixel-Frontkamera, WLAN, GPS und Bluetooth 4.0.

Andere Hersteller setzen auf das Betriebssystem Windows 8 und/oder versuchen sich mit ungewöhnlichen Formen und Größen. So stellte etwa Lenovo auf der CES in Las Vegas ein weiteres Modell aus seiner Convertible-Reihe IdeaPad Yoga vor. Das 11,6-Zoll-Gerät ähnelt weitgehend dem seit Dezember erhältlichen Yoga 11 mit ARM-CPU und Windows RT, besitzt jedoch einen stromsparenden Intel-Prozessor (Core i5 oder Core i7) sowie Windows 8 und kann damit – bei entsprechendem Verbiegen - wie ein vollwertiges Ultrabook genutzt werden. Andere Wege geht der chinesische Anbieter mit dem Modell „Horizon“, einem 27 Zoll großen, Multitouch-fähigen Tablet. Die Mobilität hält sich angesichts der Abmessungen zwar in Grenzen, mit einem Preis von unter 2000 Dollar ist das Windows-Device eher eine kleinere, dafür aber auch kostengünstige Alternative zu dem von Microsoft und Samsung entwickelten Surface-Tisch. Dieser kostet gut den vierfachen Betrag, hat aber auch ein 40-Zoll-Display. Ein zweites Modell namens Gamma mit 39 Zoll Bilddiagonale war bei Lenovo als Vorserienmodell zu sehen.

Eher in die Abteilung Kurioses fällt ein Riesen-Tablet von Panasonic mit Windows 8, Stylus, herkömmlichen Intel-Prozessor und 4K-Auflösung (3840 mal 2040 Pixel). Das Gerät ist tatsächlich auch für den mobilen Einsatz gedacht, etwa für Fotografen, Architekten und Designer – trotz 20-Zoll-Touchscreen und nur rund zwei Stunden Akkulaufzeit.

Auch sonst ist 4K oder Ultra HD einer der großen Trends der Messe – wenn auch vornehmlich bei Fernsehern. Praktisch jeder große Hersteller in dem Bereich präsentierte Geräte mit entsprechender Auflösung, ungeachtet der neuen Herausforderungen, die sich daraus ergeben. So besteht aktuell noch das Problem, dass es bislang kaum passende Inhalte mit der hohen Auflösung gibt. Als Lösung für dieses Problem kündigte Sony zusätzlich zu Blu-Ray-Playern mit 4K-Upscaling-Funktion auf der CES an, im Sommer eine Download-Plattform für Ultra-HD-Inhalte starten.