CES 2013

Die Elektronikbranche lebt

09.01.2013
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Superscharfe XXL-Smartphones

Dennoch war die diesjährige CES alles andere als langweilig: Während sich die großen Anbieter auf der diesjährigen CES zurückhielten, nutzen stattdessen Hersteller wie Huawei, Sony oder ZTE die Gunst der Stunde, um durch den Launch neuer Smartphones die volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und die gezeigten Geräte hatten es wahrhaftig in sich: Wer glaubte, dass mit dem 5,5-Zoll-Phablet Galaxy Note die größtmöglichen Display-Abmessungen von Smartphones bereits erreicht war, wurde nun eines Besseren belehrt. Der chinesische Anbieter Huawei zeigte mit dem „Ascend Mate“ jetzt ein Android-Smartphone, das mit einem gigantischen 6,1-Zoll-Display ausgestattet ist. Während die Bildschirmdiagonale damit 0,6 Zoll größer als beim Galaxy Note ausfällt, ist die Pixelzahl mit 1280 mal 720 Bildpunkten bei beiden Geräten allerdings gleich. Ein weiterer Superlativ ist der mit 4050 mAh extrem üppige Akku. Huawei machte allerdings keine Angaben dazu, welche Laufzeiten mit einer Batterieladung erreichbar sind. Doch das Ascend Mate wartet noch mit weiteren interessanten Extras auf: Wie Richard Yu, Chef des Huawei-Geschäftsbereichs Consumer Business, während der Pressekonferenz auf der Bühne demonstrierte, ist das China-Phablet staub- und wasserdicht sowie auch wenig stoßempfindlich.

Gleichzeitig stellten die Chinesen auch ihr neuestes Flaggschiffmodell Ascend D2 vor. Das Android-Gerät verfügt über einen 5-Zoll-IPS-Touchscreen mit Full-HD-Auflösung, besitzt eine 13-Megapixel-Kamera und ein staub- und wasserresistentes Gehäuse. Weitere Features sind ein Quad-Core-Prozessor aus eigener Produktion, zwei GB RAM und 32 GB Flash-Speicher.

Außerdem präsentierte Huawei nun mit dem Ascend W1 sein erstes Smartphone mit Windows Phone 8. Anders als bei den beiden Androiden handelt es sich dabei um ein günstiges Einsteigergerät. So besitzt es nur ein vergleichsweise kleines 4-Zoll-Display, das zudem mit lediglich 800 mal 480 Pixeln auflöst. Angetrieben wird es von einem Dual-Core-Prozessor mit 1,2 Gigahertz Taktung, dem 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite gestellt wurden. Der eingebaute Speicher beträgt nur vier Gigabyte, kann aber per Micro-SD-Karte um bis zu 32 GB erweitert werden.

Mit dem Xperia Z und dem optisch leicht unterschiedlichen Schwestermodell ZL stellte Sony wie erwartet gleich zwei neue Flaggschiff-Modelle auf der CES vor – ebenfalls im XXL-Format: Die meisten Details zu den Geräten waren bereits im Vorfeld durchgesickert, können sich aber dennoch sehen lassen: Das wohl auffallendste Merkmal ist das große 5-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung (1080p) und einer sehr hohen Pixeldichte von 443 Bildpunkten pro Inch (ppi). Dabei sorgt ein sehr dünner Rahmen dafür, dass die Abmessungen der Geräte noch einigermaßen im Rahmen bleiben. Hardwaretechnisch ist außerdem die 13 Megapixel-Kamera hervorzuheben, des Weiteren sind eine Snapdragon Quad Core-CPU mit 1,5 GHz und zwei GB RAM verbaut. Der interne Speicher beträgt 16 GB und kann mittels einer microSD-Karte um bis zu 64 GB erweitert werden.

Als dritter Hersteller nach Huawei und Sony stellte auch ZTE, bislang eher als Hersteller von günstigen Einsteigergeräten bekannt, mit dem Grand S ein Android-Smartphone mit 5-Zoll-Display und Full-HD-Auflösung sowie einer 13-Megapixel-Kamera vor.

Ähnlich ungewöhnlich, aber doch irgendwie vertraut wie die neue Generation an Riesen-Smartphones ist auch das mobile Betriebsystem Ubuntu Phone, das die Linux-Schmiede Canonical in einer Demoversion auf der CES vorführte. Das Open-Source-System ähnelt mit seiner Gestenbedienung und Blätterfunktion teilweise dem neuen Blackberry-OS 10, während andere Elemente wie die obere Benachrichtigungsleiste von Android und (später) Apples iOS bekannt sind. Gleichzeitig gibt es aber auch Eigenes wie das Fehlen von Hard- und Softkeys oder eine Leiste mit den am häufigsten benutzten Apps, die vom linken Rand in den Bildschirm hineingeschoben werden kann. Canonical ist optimistisch, dass erste Geräte mit Ubuntu Phone noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Bis zur tatsächlichen Marktreife, so unser Eindruck nach einer Produktdemo, ist allerdings noch Einiges an Feinarbeit erforderlich.