Beschaffungs- und Test-Verfahren als Hindernisse

Die Einführung von GOSIP macht lediglich langsame Fortschritte

27.09.1991

WASHINGTON (IDG) - Bei der Einführung von GOSIP (Government Open Systems Interconnection Profile), den seit einem Jahr für die US-Bundesregierungen verbindlichen offenen Standards, bestimmt eine Handvoll Pioniere das Tempo. Fortschritte auf diesem Gebiet werden insbesondere durch langwierige Beschaffungs- und Testverfahren blockiert.

GOSIP in der Version 1 schreibt den Einsatz von X.25, Electronic Mail nach X.400, FTAM und den IEEE-Standards 802.3, 802.4 und 802.5 vor. Durch die Anwendung dieser im August letzten Jahres vom amerikanischen Wirtschaftsministerium für verbindlich erklärten Normen soll auf lange Sicht die Interoperabilität zwischen Rechnern und Netzwerken der Regierungen verbessert werden.

Zu den Anwendern, die bei GOSIP bereits die Hürden genommen haben, gehören das amerikanische Verteidigungsministerium und das Department for Veterans Affairs (VA). Hier verfügt man inzwischen über einige Erfahrungen mit OSI-Produkttests und hat damit die Möglichkeit, effektive Netzwerk-Strategien zu entwickeln. So plant die Armee beispielsweise, im Oktober 14 proprietäre E-Mail-Systeme, die 1500 Benutzer im Pentagon versorgen, durch X.400-Lösungen zu ersetzen. Auch die amerikanische Marine und Luftwaffe können auf Erfolge im GOSIP-Bereich, so durch den Einsatz von X.400-Gateways und X.400-Netzwerken, verweisen.

In den Reihen der Navy wird jedoch bemängelt, daß der Anwender in der Regel nicht auf fertige Produkte zurückgreifen kann.

In der Tat müssen die User derzeit sehr viel Zeit und Geld investieren, um zu gewährleisten, daß ihre Netze GOSIP-konform sind. Viel Zeit nimmt aber auch, wie eingangs bereits erwähnt, die an bestimmte Regeln geknüpfte Beschaffung der Produkte selbst in Anspruch.