"Structo 78" in Frankfurt:

Die EDV-Manager müssen umdenken

03.11.1978

FRANKFURT (hö) - Als Kongreß für das Software-Management verstand sich der diesjährige "Structo 78", der knapp über 100 Software-Experten aus Industrie und EDV-Dienstleistungsunternehmen im Frankfurter Sheraton in drei Tagen (24. bis 26. 10. 78) vermitteln wollte, "wie sich verantwortliche Stellen aus der engen Sicht der reinen Software-Produktion zu lösen vermögen, um ihren Blick auf informationsorientierte Problemlösungen der Zukunft zu richten".

Fünf Referenten versuchten in ihren Ausführungen, neben dem EDV-Management auch der Unternehmensleitung nahezulegen, sich kritisch und sachkundig mit der EDV-Abteilung zu beschäftigen: Günter Sandscherper, Chefredakteur von "Online", ermittelte durch eine Umfrage bei 170 Top-Managern daß "der Sonderstatus der EDV-Speziaisten im Unternehmen endet und sich neu belebt". Dr. Reinhold Thurner, Geschäftsführer der Sodecon AG in Zürich, und "geistiger Vater" einiger Software-Generatoren, berichtete in zwei Vorträgen über "Methoden-Kompatibilität statt Methoden-Konfrontation" und "Das Werkzeugkonzept zur Strukturierung, Standardisierung und Automatisierung in der Systementwicklung". Dr. Wolfgang Faßbender, in den letzten fünf Jahren betreut mit der Leitung des Bereiches Management-Informationen bei der Demag, wies dem "EDV-Manager als Informationslogistiker" eine neue Rolle innerhalb des Unternehmens zu.

Dr. Dietrich Splettstößer, Geschäftsführer der UGA Unternehmensberatung, Düsseldorf, der sich seit langen Jahren mit der Analyse, Planung und Einführung von Informationssystemen beschäftigt, präsentierte eine "Grundkonzeption benutzer-individueller Software Auswahlverfahren", deren Inhalt hier auszugsweise wiedergegeben werden soll.

Ebenso das Referat "Programmier-Projekt-Überwachung - Termine, Kosten, Qualität" von Harry Sneed, Vice President of Software Research Associates, San Francisco, und Leiter der ersten Testfabrik in Europa, mit Standort in Budapest. Seiner Erfahrung nach entscheidet die Kontrolle bei der Erstellung von Software letztlich über Erfolg oder Mißerfolg von Projekten.