Talentsuche

Die Do's and Don'ts im Recruiting

06.07.2013
Von 
Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.

Ruf! Mich! Nicht! An!

Meist ist in der Personalabteilung ein Ansprechpartner für eine bestimmte Stelle vorgesehen, den ein Bewerber anrufen kann, wenn er Fragen hat. Wobei "Ansprechpartner" vielleicht zu viel gesagt ist: Knapp die Hälfte der Unternehmen (45 Prozent) gab laut Studie keine Telefonnummer an, unter der die HR-Abteilung erreichbar war. Man möchte meinen, dass diejenigen Bewerber auszusieben sind, die daran scheitern. Klug ist das nicht. Denn Bewerber, die sich so viel Mühe geben, sind wirklich an dem Job interessiert. Ein Viertel der Unternehmen weigerte sich, den Bewerber durchzustellen oder eine Telefonnummer zu geben, so die Studie. Insgesamt gingen nur 37 Prozent der Firmen offen und freundlich mit den Bewerbern am Telefon um.

Viel Verbesserungsbedarf: Nur wenige Unternehmen stellen sich bisher so gut dar, daß die Bewerber damit zufrieden sein können.
Viel Verbesserungsbedarf: Nur wenige Unternehmen stellen sich bisher so gut dar, daß die Bewerber damit zufrieden sein können.
Foto: Yuri Arcurs - Fotolia.com

Das Verbesserungspotenzial ist groß: Noch immer präsentieren sich Firmen nicht ausreichend bei den Bewerbern. Zwar werden Leistungs- und Anforderungsprofile detailliert geschildert. Nur fehlt oft, was das Unternehmen für den Arbeitnehmer tun kann. Eine Firma, die keine Anreize wie Benefits oder Fortbildungen angibt, macht sich unattraktiv für einen Bewerber.

Ältere oft vernachlässigt

Die Generation Y wird heftig umworben - aber was ist mit Älteren? Oft hätten Karriereseiten, so die Studie, zu wenig differenzierte Angebote für Berufserfahrene. Berufseinsteiger legen auf ganz andere Dinge wert. Da Firmen aber in Zukunft nicht auf ältere Arbeitnehmer verzichten können, herrscht Ausbaubedarf.

Einige Unternehmen sehen die Online-Bewerbungsformulare als Schwellenhüter. Nur wer die Hürde eines komplizierten Formulars nimmt, ist auch der Bewerbung würdig. Das schreckt Bewerber ab und führt im Gegenteil nicht dazu, dass sich ausschließlich Talente bewerben. "Zu oft sind Online-Bewerbungsportale mit einem enormen Zeitaufwand verbunden", bemängelt Ströber. Die High Potentials kennen ihren Wert und wenden sich lieber anderen Firmen zu - einige Verzweifelte klicken sich stundenlang durch Formulare. Entschlacken Firmen den Bewerbungsprozess, können sie nur gewinnen.

Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation CIO.de.