Wiege- und Transportsystem auf CS-Basis

Die deutsche UPS verleiht ihrer Frachtabfertigung Flügel

13.09.1996

Vom Köln-Bonner Airport werden die UPS-Pakete zu 20 verschiedenen Standorten in Europa und Amerika verfrachtet. Während der acht Stunden von 21 bis 5 Uhr morgens fertigen die Mitarbeiter des Service-Anbieters an sechs Tagen in der Woche durchschnittlich jeweils zehn Flugzeuge ab. Verspätungen oder gar Ausfälle können sie sich nicht leisten, weil das die aufeinander abgestimmte Servicekette unterbrechen und erhebliche Kosten verursachen würde.

Um das Ausfallrisiko zu minimieren, hat der Dienstleister im vergangenen Dezember ein neues IT-gestütztes Wiege- und Transportsystem installiert. Spezielle Zugmaschinen ("Dollies") befördern die an die Form des Flugzeugrumpfs angepaßten UPS-Behälter von der Frachthalle auf das Flugfeld und zurück. Dabei passieren sie eine der vier in den Boden eingelassenen Waagen, die Massen von fünf Kilogramm bis zehn Tonnen ermitteln können.

Via Glasfaserverbindung wandern die Meßdaten zusammen mit den -per Tastatur erfaßten - Informationen über Zielflughafen, Paketanzahl und Begleitschreiben in das PC-Netz der Abteilung Load Handling (Frachtabwicklung), von wo aus die Flugzeuge beschickt und die Startfreigaben erteilt werden. Die Frachtabwicklung reicht die auf ihrem Server gespeicherten Daten an den für die Administration vorgesehenen IBM-Host weiter.

Realisiert wurde die Netzlösung von der Phoenix Software GmbH, Bonn, die ihr auf die Integration von Meßsystemen spezialisiertes Anwendungspaket "Balance/NT" in das Projekt einbrachte. Das Produkt läuft im Novell-Netz mit Windows for Workgroups 3.11 und basiert auf dem Datenbanksystem MS-Access 2.0 von Microsoft.

Eigenen Angaben zufolge benötigte das Bonner Software-Unternehmen für die Installation auf den Server des PC-Netzes lediglich zwei Monate. Der Anbieter garantiert UPS, daß das System im Falle eines Falles innerhalb von vier Stunden wieder verfügbar ist.