Die Cobol-Ausfuehrung faellt noch aus dem Rahmen Die IBM will Visual Age fuer jede Sprache gleich gestalten

10.11.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Ob fuer Smalltalk, C++ oder Cobol - Ende des kommenden Jahres soll sich jede Ausfuehrung der Anwendungsentwicklungs-Umgebung "Visual Age" gleich praesentieren. IBM will die Unterschiede beseitigen, die das neue "Visual Age for Cobol" gegenueber den beiden anderen Versionen aufweist.

Fast ein Jahr, nachdem das ehemalige Partnerunternehmen Micro Focus seine Implementierung von Object Cobol vorgestellt hat, kuendigt die IBM jetzt eine Visual-Age-Ausfuehrung fuer die objektifizierte Programmiersprache an. Visual Age for Cobol wird zunaechst auf OS/2 laufen, soll aber auch fuer das Mainframe- Betriebssystem MVS zur Verfuegung gestellt werden. Darueber hinaus kuendigte der Anbieter ein Cobol-Toolset fuer das Unix-Derivat AIX an, das allerdings keinen GUI-Builder enthaelt.

Die Cobol-Ausfuehrung von Visual Age unterscheidet sich derzeit in einem wichtigen Punkt von den Versionen fuer Smalltalk und C++: Sie nutzt einen anderen GUI-Builder. Das wirkt sich beispielsweise dann aus, wenn der Entwickler unterschiedliche Teile einer Anwendung miteinander verbinden will. Waehrend er in der grafischen Umgebung fuer Smalltalk oder C++ diese Aufgabe erledigt, indem er Pfeile zeichnet, fordert die Cobol-Ausfuehrung, dass er Native-Code schreibt.

Wie Jon Hemming, IBMs Marketing-Manager fuer unternehmensweite Anwendungsentwicklung, erlaeutert, sollen Unterschiede dieser Art Ende1996 der Vergangenheit angehoeren. Zudem plane IBM, Visual Age for Cobol auch auf AIX und Windows NT zur Verfuegung zu stellen, sobald die vereinheitlichte Ausfuehrung marktreif sei. Aller Voraussicht nach wird der Anbieter die Entwicklungsumgebung dann auch fuer Sprachen wie Basic oder PL/1 auf den Markt bringen.