Ratgeber

Die CMDB richtig planen

26.07.2011
Von Christian Wischki und
Daniel Liebhart ist Dozent für Informatik an der ZHAW (Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) und Solution Manager der Trivadis AG. Er ist Autor verschiedener Fachbücher.

Was den IT-Service komplex macht

Eine Datenbank ist nach Itil im Grunde nichts anderes als irgendein Wissensbehälter. Sie ist nicht, wie man vermuten würde, zwingend eine Datenbank im Sinne der IT. Itil besagt an dieser Stelle lediglich, dass man für eine Configuration-Management-Datenbank einen Wissensbehälter benötigt, um darin alle durch Itil definierten Bestandteile, sprich alle servicerelevanten CIs inklusive ihrer Eigenschaften (als beschreibende Attribute) und ihrer Verbindungen untereinander abzulegen.

In der Praxis jedoch ist das Ganze etwas komplexer. Ein IT-Service gegenüber dem Business besteht in der Praxis beispielsweise aus folgenden Bestandteilen:

  • Eine Applikation,

  • meist eine Vielzahl von Clients, auf denen diese Applikation abläuft,

  • ein oder mehrere Web-Server, welche die entsprechenden GUIs sowie deren Applikationslogiken und Reports beinhalten,

  • eine oder mehrere Datenbanken mit den entsprechenden Daten und Business-Logiken,

  • ein oder mehrere Server, auf denen die Datenbanken ablaufen,

  • entsprechende Storage-Systeme, auf denen die Daten physikalisch gespeichert sind,

  • diverse Netzwerke, um alle physikalischen Komponenten des IT-Service miteinander zu verbinden,

  • elektrischer Strom, um das Ganze überhaupt mit Energie versorgen zu können, und nicht zuletzt

  • Gebäude und Einrichtungen, in denen sich unter anderem auch die physikalischen Elemente des IT-Service befinden.

Ausgehend von diesen Punkten reift relativ schnell die Erkenntnis, dass es sich in der Praxis fast nie um Servicebäume handeln kann, sondern vielmehr um Servicegraphen, da die gelebten IT-Services um ein Vielfaches komplexer und mehrdimensionaler sind, als es in einem Baum darstellbar ist. Offensichtlich scheint auch, dass es eigentlich unmöglich ist, eine universelle, für alle in der IT vorkommenden Komponenten und Schnittstellen passende CMDB zu finden oder zu entwickeln.