Die CMDB - Drehscheibe für IT-Services

12.02.2008

Vier Architekturausrichtungen

Die heute verfügbaren CMDB-Produkte erfüllen solche Anforderungen an eine Prozessorientierung nicht oder nur eingeschränkt. ComConsult spricht von vier Architekturausrichtungen, in die sich die Lösungen einstufen lassen.

  • Der einfachste ist dabei der "virtuelle" CMDB-Ansatz. Hier macht man sich zunächst keine Gedanken, wie ein Pflegeprozess aussehen soll, sondern konsumiert die Daten, die in anderen Werkzeugen anfallen. Der Fokus liegt also auf einer möglichst schnellen und flexiblen Integration der Quellen. Die CMDB-Engine ist in der Lage, aufgrund von definierten Merkmalen ein Mapping über die verschiedenen Datenquellen zu fahren, um Verknüpfungen zu erstellen. Eine zentrale Datenhaltung ist dabei nicht erforderlich, die Zusammenführung kann bei Bedarf online erfolgen. Anders ausgedrückt: Da die Datenhaltung im jeweiligen Quellsystem stattfindet, fungiert die CMDB eher als eine Art Link-Sammlung, deshalb die Bezeichnung "virtuell". Die Nachteile sind offensichtlich: Steht eine Quelle nicht im Zugriff, fehlt auch die von dort benötigte Information. Ferner gibt es kein geregeltes Change-Management und keine geregelte Historie.

  • Fortschrittlicher ist der "föderierte" CMDB-Ansatz, der mit einem zentralen Speicher arbeitet. Hier findet die Datenhaltung sowohl im jeweiligen Quellsystem als auch in der "Federated CMDB" statt. Es gibt eine gewisse Datennormierung und ?standardisierung, aber noch keine spezifischen Pflegeprozesse innerhalb der CMDB. Im Unterschied zur virtuellen Architektur werden über Exportmechanismen die Daten aus den diversen Quellen bezogen und in der CMDB gesammelt. Dieses Vorgehen stellt höhere Anforderungen an die Performance des Systems, da immer alle Daten abgeglichen werden. Andererseits kann die eine oder andere Quelle kurzzeitig ausfallen, da die Informationen in der CMDB gepuffert sind.

  • Der "zentralisierte" CMDB-Ansatz umfasst die Datenhaltung im jeweiligen Quellsystem sowie in mehreren Schichten einer CMDB. Man kann Daten einlesen und mit dem zentralen Datenbestand abgleichen. Hinzu kommt, dass es im Rahmen von Pflegeprozessen möglich ist, eine ausgeprägte Standardisierung der Informationen vorzunehmen sowie diese mit Zusatzangaben etwa aus dem nichttechnischen Bereich zu vervollständigen.

  • Der als "advanced" bezeichnete CMDB-Ansatz bedeutet schließlich, dass zusätzlich zu den Pflegeprozessen alle Daten regelgestützt untersucht sowie fehlerhafte Datenbestände erkannt und korrigiert werden. Auf diesem so konsolidierten Data Repository arbeiten dann Applikationen wie ein Change-Management oder eine Vertrags- und Lizenzverwaltung.