Disaster-Recovery-as-a-Service

Die Cloud macht Katastrophenschutz erschwinglich

22.06.2017
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

"Starke Anbieter" in der Einzelwertung

HPE Enterprise Services (jetzt DXC Technology)

Für seine Recovery-Dienstleistungen und das Verwaltungsportal nutzt HPE (jetzt DXC Technology) die Veritas Resiliency Platform (VRP) sowie Microsoft Azure Site Recovery. Das VRP-Self-Service-Portal lässt sich nach Einschätzung von Forrester intuitiv bedienen und bietet unter anderem ein Frontend für die Orchestration Engine, individuelle Aufgabenplanung und Reporting-Funktionen. Ein Dashboard gibt Benutzern eine High-Level-Sicht auf geschützte Data Center. VRP kümmert sich darüber hinaus auch um das Patch Management und die Schwachstellenanalyse und stellt Firewalls für Security- und Zugangskontrollen bereit.

DXC Technology (vormals HPE Enterprise Services) nutzt für seine Recovery-Dienste die Veritas Resiliency Platform.
DXC Technology (vormals HPE Enterprise Services) nutzt für seine Recovery-Dienste die Veritas Resiliency Platform.
Foto: Veritas

Im Gegensatz zum Angebot der Konkurrenten biete die DCX-Plattform besonders umfangreiche Orchestrierungsfunktionen, loben die Analysten. Die Continuity-Consulting-Dienste des Anbieters helfen Kunden zudem, Business- und Technologieziele mit Hilfe von Continuity-Plänen in Einklang zu bringen. Besser werden könne DCX im Bereich Replikationsfähigkeiten. So fehlten bis dato Features für eine Replikation auf SAN-Basis.

Recovery Point

Recovery Point unterstützt physikalische und virtuelle Infrastrukturen, darunter auch sehr komplexe und heterogene Umgebungen über mehrere Data Center hinweg. Für die Planung von Business-Continuity-Szenarien kooperiert der Anbieter mit dem Spezialisten Avalution. In puncto Sicherheit können Kunden entweder eine Cisco ASA Firewall ordern oder eigene physische oder virtuelle Security-Devices mitbringen.

Vom Wettbewerb unterscheidet sich Recovery Point durch seine ausgeprägte Kundenorientierung. So erhalte jeder Kunde mit dem Onboarding einen hierarchisch gegliederten "Eskalationsplan", der im Fall von Problemen bis hinauf ins Topmanagement des Anbieters reicht.

Besser werden sollte Recovery Point allerdings in Sachen User Interface, so die Analysten. Sein mächtiges, Dokumenten-basiertes Runbook für DR-Szenarien könne Kunden mit komplexen IT-Umgebungen schnell überfordern.

Daisy

Daisy nutzt Cloud-basierte Replikationstechniken wie die von Double-Take, Asigra, VMware und Zerto. Der Anbieter unterstützt außerdem die NetApp-basierende Storage-Replication-Technologie. Über das Partner-Portal von Daisy erhalten Kunden umfassende Informationen beispielsweise zur Recovery Readiness, zu Testläufen und geschützten Standorten. Mindestens einmal jährlich organisiert Daisy physische und virtuelle Penetrations-Tests; Kunden können daneben auch eigene Tests fahren und ihr eigenes Security-Equipment in Daisy-Rechenzentren installieren. Der DRaaS-Anbieter beschäftigt darüber hinaus ein Berater-Team für Business Continuity.

Auch Daisy könne in puncto Benutzerfreundlichkeit besser werden, kommentiert Forrester. Sein Self-Service-Portal agiert als Landing Page, über die Kunden an unabhängige Portale von Partnern wie Asigra oder Zerto weitergeleitet werden.

Plan B

Kern des Portfolios von Plan B sind Managed Services rund um DRaaS. Sie erlauben eine vollständige Wiederherstellung von Kundensystemen bis auf die Ebene einzelner Applikationen herunter. Für die Replikation nutzt der Anbieter zwei verschiedene Methoden auf Basis von Zerto und Microsoft Volume Shadow Copy Service. Diese sollen Wiederherstellungszeiten von sechs Sekunden bis zu 24 Stunden gewährleisten.

Kundendaten speichert Plan B grundsätzlich an drei verschiedenen RZ Standorten in Großbritannien. Die Daten werden stets "on the fly" verschlüsselt, entweder über ein IPsec VPN oder über eine SSL-Verbindung. Erst kürzlich etablierte der Anbieter auch eine Beratungssparte für Business Continuity. Das Self-Service-Portal von Plan B benötige allerdings dringend eine Überarbeitung, moniert Forrester. Die Selbstbedienungsfunktionen seien bislang eher "primitiv".

TierPoint

TierPoint, ein Data Center-Provider mit rund 40 Standorten in den USA, entwickelte sein "Recovery Management Portal" auf Basis des GeminareCloud Management Stack. Damit integriert TierPoint mehrere Replication- und Recovery-Tools. Der Anbieter unterstützt in Sachen Replikation unter anderem Microsoft Azure Site Recovery und Zerto. Auch eine Storage-basierte Replikation gehört zum Angebot. Hinzu kommen Assessment-Dienste für die "Readiness" einzelner Server oder virtueller Maschinen.

TierPoint offeriert darüber hinaus Beratungsdienste für Business Continuity, Risikobewertung und Business-Impact-Analysen. Mit einem stärkeren Portal könnte das Portfolio des DRaaS-Anbieters noch attraktiver werden, kommentieren die Forrester-Experten. Die Abhängigkeit von Geminare in Sachen Portaltechnik könne sich künftig als nachteilig erweisen.