Microsoft Lync Server 2010 im Test

Die Cisco-Konkurrenz reift heran

22.09.2010
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Gary Silver ist Solution Consultant bei der Damovo Deutschland GmbH & Co. KG. Gerade im Bereich des Kundenservice ist er immer auf der Suche nach geeigneten Lösungen um diese in Kundenprojekten zum Einsatz zu bringen und Mehrwerte zu schaffen.
Im Herbst soll Microsofts Communication Server 2010 fertig sein und als Lync Server auf den Markt kommen. Gary Silver hat für uns den Unified-Communications-Server auf Herz und Nieren geprüft.
Der Office Communication Server heißt künftig Lync Server.
Der Office Communication Server heißt künftig Lync Server.
Foto: Microsoft

Wann der Nachfolger des Office Communication Server 2007 R2 konkret erscheinen wird, ist noch nicht bekannt. Wahrscheinlich kommt er im Oktober 2010 heraus. Sicher ist dagegen, dass er künftig Lync Server heißt. Die neue Version (interner Codename CS 14) wurde von Microsoft aus der Office-Produktfamilie herausgelöst und trägt im Gegensatz zu den vorherigen Versionen nicht mehr den Namen OCS (Office Communication Server), sondern heißt nur noch Lync Server (LS). Damit ändern sich auch die Namen der anderen Communications-Produkte, die jetzt ebenfalls ein Lync in der Bezeichnung führen. Da es bekanntlich schwer fällt, sich von einmal gewohnten Namen zu verabschieden - das gilt auch für Redaktionen - werden in diesem Artikel die Bezeichnungen Lync Server und Communications Server synonym verwendet.

Kein Live-Meeting-Client erforderlich

Gary Silver, Solution Consultant beim Unified-Communications-Spezialisten Damovo in Hannover, hat für uns erste Erefahrungen mit dem Microsoft Lync Server gesammelt.
Gary Silver, Solution Consultant beim Unified-Communications-Spezialisten Damovo in Hannover, hat für uns erste Erefahrungen mit dem Microsoft Lync Server gesammelt.
Foto: Damovo

Fest steht dagegen: Der Lync Server bringt eine Menge Neuerungen mit und setzt mindestens einen Windows Server 2008 R2 (64 Bit) voraus. Im Rahmen eines Kundenprojekts und einer eigenen Installation konnte der IT- und TK-Anbieter Damovo erste Erfahrungen mit einer Vorabversion sammeln. Auf den ersten Blick fiel auf, dass grundsätzlich kein Live-Meeting-Client mehr installiert werden muss, da der Konferenzservice direkt vom neuen Client zu Verfügung gestellt wird. Es wird jedoch empfohlen, den Live-Meeting-Client zusätzlich zu installieren, um auch an Live-Meetings teilnehmen zu können, die wie OCS-R2-Sessions oder gehostete Live Meetings nicht vom Communication Server 2010 betreut werden.

Neuer Client, neue Funktionen

Der neue Client bringt eine Reihe von Verbesserungen mit sich, die allerdings nur greifen, wenn die Software auf einen Communication Server 2010 trifft: An älteren OCS-Maschinen kann sich der neue Client nicht anmelden. Hingegen ist das System aufwärtskompatibel. Ältere Clients wie OCS R2 spielen problemlos mit CS 2010 zusammen. Die Kontaktkarten sehen nun in Outlook und dem CS-Client identisch aus. Aus beiden Anwendungen können die verschiedenen Kommunikationswege (Instant Messaging, E-Mail, Telefon) per Mausklick gewählt werden. Umgesetzt wird der Client mit Microsofts Silverlight. Diese Erweiterung für Web-Browser hat unter anderem den Vorteil, dass der Client ohne Einbinden von COM-Objekten mit der PC-Hardware kommunizieren kann. Installieren lässt sich der CS-Client auf allen Windows-Varianten ab Windows XP Service Pack 3.

Zu den Verbesserungen des Clients gehört auch die Anzeige des eigenen Aufenthaltsorts. Innerhalb des Unternehmens kann der Standort anhand von Netzinformationen wie Subnet, Switch, Port oder Kennung des WLAN Access Points ermittelt werden. Außerhalb des Unternehmensnetzes kann der Anwender den Ort manuell eintragen. Die Informationen können im Falle eines Notrufs genutzt werden - zum Beispiel von der Polizei oder Feuerwehr. Diese Funktion ist jedoch derzeit nur für die USA freigegeben. Eine Freigabe für Europa und andere Länder ist geplant.