Netgear-CEO

Die Chinesen und Taiwaner können nur billig

12.12.2008
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Krise als Glücksfall

CW: Das klingt interessant, aber zurück zum Small Medium Business. Wie sieht da die Entwicklung aus?

LO: Dort hat sich das Geschäft bislang gut für uns entwickelt. Es klingt schon fast zynisch, aber wir profitieren von der Krise in zweifacher Hinsicht. So finden Leute, die heute ihren Job verlieren, in der Regel keine neue Festanstellung mehr. Sie müssen sich also selbständig machen und eine eigene IT-Infrastruktur aufbauen. Und hierzu kaufen sie dann unsere unmanaged Switches, unsere Access Points, unsere Firewalls etc.

Ein anderes Feld, das für uns in der Krise sehr interessant ist, sind die Corporate-Kunden. Diese Unternehmen kaufen in wirtschaftlich guten Zeiten - wenn das Budget kein Problem ist - teure Geräte von Cisco oder HP. Jetzt schreiben viele Firmen ihren IT-Abteilungen einen strikten Sparkurs vor, und das Geld sitzt nicht mehr so locker. Diese Kunden werden zu Netgear kommen. Unter dem Strich werden wir im SMB-Segment von der Krise profitieren.

CW: Also ist die Wirtschaftskrise für Netgear ein Glücksfall, da Sie sonst im SMB-Markt nicht weiterwachsen könnten?

LO: Nein, denn wir haben auch sonst ein interessantes komplettes Portfolio aus NAS, Wireless, Switching, Routing und Firewalls sowie VPNs. Zudem arbeiten wir an einem neuen Standbein. Demnächst können Sie bei Netgear auch Security Appliances kaufen.