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Die CeBIT wird dieses Jahr übersichtlicher

08.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IT-Leitmesse CeBIT wird dieses Jahr deutlich entspannter ausfallen. Einige Hersteller haben abgesagt, andere sparen an ihrer Standfläche. Zudem rechnen die Veranstalter mit weniger Besuchern als noch im Vorjahr.

Dass nicht alle wichtigen IT-Unternehmen auf der CeBIT ausstellen, ist hinlänglich bekannt; wie viele Firmen in Hannover tatsächlich vertreten sein werden, ist wie jedes Jahr Gegenstand der Spekulation. Offiziell wurden Anfang des Jahres noch 8152 Unternehmen angekündigt, immerhin eine kleine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Im Verlauf des Februars hat die Deutsche Messe AG jedoch ihre Rekordprognose nach unten korrigieren müssen.

Inzwischen gehen die CeBIT-Veranstalter davon aus, dass knapp 8000 Firmen ihre Produkte in Hannover ausstellen werden. Ähnliche Ankündigungen hatte man allerdings auch im Vorfeld der Münchner Konkurrenzmesse Systems gehört. Im letzten Sommer hatten die bayerischen Veranstalter noch eine stabile Situation im Vergleich zum Vorjahr in Aussicht gestellt, die endgültigen Ausstellerzahlen lagen jedoch 17 Prozent unter Plan.

Trotz der Absagen sei die Fläche in Hannover komplett ausgebucht, bilanziert Gabriele Dörries von der Messegesellschaft. Aufgelöst wurde indes die Warteliste, alle Firmen auf Standby seien inzwischen nachgerückt. Aus Kostengründen und wegen der Flugsicherheitslage hätten einige US-amerikanische Unternehmen ihre Teilnahme zurückgezogen, dabei handele es sich aber vornehmlich um kleinere Anbieter. Zudem hätten laut Dörries verschiedene Firmen in diesem Jahr darauf verzichtet, ihre Messestände mit Obergeschossen auszustatten.

Daher wurde in Hannover die Parole ausgegeben, dass sich die Veranstaltung dieses Jahr "übersichtlicher" und vor allem besucherfreundlicher darstellen wird. Eine neue Geländeaufteilung schaffe mehr Zeit für Gespräche und Beratung, hieß es. Als Folge daraus wird die Messegesellschaft in diesem Jahr wohl keine Rekordzahlen verzeichnen können: Obwohl die Veranstaltung acht Tage und damit einen Tag länger dauert als noch 2001, rechnen die Veranstalter gegenwärtig nur mit rund 800.000 Besuchern.

Im vergangenen Jahr hatten 849.000 Besucher den Weg nach Hannover gefunden. Schuld an der Flaute sind die allseits durch die Rezession unter Druck geratenen Reise- und IT-Budgets in sämtlichen Industriezweigen. Zudem hat sich die Zahl der Kunden durch die hohe Insolvenzrate bei IT-Startups reduziert. (ajf)