Interview mit den CeBIT-Machern

"Die CeBIT ist kerngesund"

03.09.2010
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Partnerland Türkei

CW: Anderes Thema: Das CeBIT-Partnerland ist im Jahr 2011 die Türkei. War die Wahl des Landes politisch begründet? Wollte man ein Zeichen setzen, dass die Türkei als in Europa integriert angesehen wird?

PÖRSCHMANN: Die ITK in der Türkei wächst überdurchschnittlich. Sie wächst auch schneller als das Bruttoinlandsprodukt des Landes. Die ITK-Industrie der Türkei wird unterschätzt. Für die Türkei ist die ITK-Industrie ein treibendes Element. Zudem ist die Türkei als Tor zum eurasischen Markt sehr wichtig.

VON SAß: Dahinter stecken keine politischen Gedanken oder Ansätze. Diese Wahl ergibt sich aus der guten Zusammenarbeit zwischen CeBIT und Bitkom, also dem Spitzenverband der ITK-Industrie.

CW: Die CeBIT hat in der Vergangenheit immer mal wieder gependelt zwischen einer zunehmenden "Konsumierisierung", wie Gartner das nannte, und einer Konzentration auf Business-Kunden. Wie sieht das 2011 aus?

PÖRSCHMANN: Diese Konsumerisierung ist ein Weltmarkttrend. Die Rolle des Konsumenten in der Wertschöpfungskette ändert sich. Diesem Trend müssen wir in der Ausgestaltung und Ausrichtung der CeBIT Rechnung tragen.

CW: Themen wie iPad und iPhone zeigen, wie sehr Konsumententhemen Einzug halten in die Geschäftswelt. Spiegelt sich das in den Themenschwerpunkten der CeBIT wider? Eines der vier Hauptthemen (siehe Kasten "CeBIT 2011") lautet ja "CeBIT life". Das soll nach Ihren eigenen Aussagen die ITK erlebbar machen und über neue Geschäftsmodelle informieren, die durch die veränderte Rolle des Konsumenten möglich werden.

PÖRSCHMANN: Die Aufteilung in die vier Kernthemen erfolgt aus dem Blickwinkel der Anwender, das ist die Logik. Bei der CeBIT Life ist es ebenso, wir wollen damit den kompetenten Konsumenten erreichen, der mitten in der digitalen Wertschöpfungskette steht.