Cisco-Chef Ganser

Die CeBIT ist immer noch eine Impulsgeberin für die ITK-Industrie weltweit

19.02.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Ciscos Situation in Deutschland

CW: Und wie geht es Cisco Deutschland?

GANSER: Cisco Deutschland hat das zweite Quartal sehr erfolgreich abgeschlossen mit einem Wachstum im mittleren Zehnerbereich. Jetzt birgt das Konjunkturpaket II die große Chance, den Bürgerservice deutscher Kommunen und die Wettbewerbsfähigkeit von Kliniken und Schulen nachhaltig zu verbessern. Die ITK-Ausstattung muss dabei eine maßgebliche Rolle spielen. Es liegt nun an den Ländern und Kommunen, die Investitionen so einzusetzen, dass wir das Ziel der Bildungsrepublik Deutschland erreichen. Bis 2014 sollten 75 Prozent der Haushalte mit einem Internet-Anschluss von mindestens 50 Mbit/s versorgt sein. Unternehmen benötigen eine ausreichende Internet-Versorgung, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Anschluss an den globalen Markt nicht zu verlieren. Mit Blick auf den Zugang zu Informationen, den Austausch mit Kunden weltweit sowie das Erschließen neuer Märkte ist Breitband heute eine Grundvoraussetzung.

Es gilt, unseren Kunden zuzuhören und mit ihnen jetzt Investitionen zu realisieren, die langfristig ökonomisch sind.

CW: Ihre amerikanische Mutter hat angekündigt, der Krise mit verstärkten Firmenzukäufen und einem Feuerwerk an neuen Produkten trotzen zu wollen. Gilt das auch für Deutschland?

GANSER: Ich würde das anders formulieren. Ja, selbstverständlich profitieren wir im deutschen Markt von den weltweiten Investitionsentscheidungen von Cisco. Das, was unsere Kunden von uns erwarten, setzen wir hier gemeinsam mit unseren Partnern um.

CW: Gilt das sowohl für den Consumer- als auch den Business-Bereich von Cisco?

GANSER: Ja, das gilt für alle Bereiche. Für den Standort Deutschland sehen wir insbesondere Potenzial bei der Entwicklung von Technologien für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, den Ausbau als Wissensgesellschaft, den aktiven Bürgerservice, E-Government und das Gesundheitswesen, wie zum Beispiel durch Health-Presence.

CW: Wie wird der deutsche ITK-Markt nach der Krise aussehen?

GANSER: Es ist wichtig, auch in Krisenzeiten sinnvolle und effizienzsteigernde ITK-Investitionen nicht zurückzufahren. Die Anwender wissen das, und wir hören sehr genau zu, was unsere Kunden benötigen. Der deutsche ITK-Markt kann gestärkt und optimistisch wieder aus dieser Krise herauskommen.