Empfehlung an die Regierung

Die Bundesverwaltung neigt zu Open-Source-Software

07.04.2000
MÜNCHEN (CW) - Linux statt Windows, Star Office anstelle von Word und Excel - so könnte in Zukunft die Bundesverwaltung ausgestattet sein. Die Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik (KBSt) rät der Regierung zum Einsatz von Open-Source-Software.

Einige zehntausend PCs könnten von einem Wechsel zu offenen Produkten betroffen sein. Bis alle umgestellt wären, dauerte es sicherlich drei bis fünf Jahre, erläutert Rolf Krost, Ministerialrat bei der KBSt.

Im Juni dieses Jahres wird die neue IT-Strategie für die Bundesverwaltung festgelegt. Bis dahin will Krost entscheidende Fragen klären: Wie viel Mitarbeiterschulung ist notwendig, und welche Kosten verursacht sie? Heben diese Kosten den Wegfall von Lizenzgebühren auf? Gibt es genügend bezahlbaren Support für die Open-Source-Software? Können die neuen Anwendungen mit den verbleibenden zusammenspielen, etwa mit den Haushaltsanwendungen oder der Liegenschaftenverwaltung? Auch der Einsatz von R/3 unter Linux wird geprüft.

Die Vorteile von offener Software liegen laut Krost in der Senkung der Lizenzgebühren, in der Abnabelung von Microsoft-Produkten und dem Zugang zu den Quellcodes

Mit Open Sources auf dem Server hat die Bundesverwaltung bereits gute Erfahrungen. So laufen etwa Firewalls des Informationsverbunds Berlin-Bonn (IVBB) unter dem Unix-Derivat Linux.