System-Tools

Die besten Tipps zur besten Freeware

22.02.2020
Populäre Freeware-Programme wie Gimp oder Ccleaner stehen kommerziellen Vertretern beim Funktionsumfang in nichts nach. In diesem Beitrag finden Sie versteckte Features und clevere Tricks für den Umgang mit der Software.

Fast jeder kennt sie, Millionen Anwender benutzen sie tagtäglich: Die Rede ist von populären Programmen aus der Freeware- und Open-Source-Szene. Sie beweisen immer wieder aufs Neue, dass kostenlos nicht funktionseingeschränkt oder gar minderwertig heißen muss. Ganz im Gegenteil: Was die Flaggschiffe der Freeware-Szene alles zu leisten vermögen, wollen wir Ihnen auf folgenden Seiten vorstellen. Mit dabei sind der Browser Firefox, das Systemprogramm Ccleaner, die Grafiksoftware Gimp , das Multimedia-Programm VLC und der Audioeditor Audacity. Wir geben Ihnen jeweils die besten Tipps zur Bedienung.

1. Firefox

Der Browser der Mozilla Foundation war zeitweise bei der Geschwindigkeit deutlich hinter Google Chrome und Microsoft Edge zurückgefallen. Mittlerweile hat er wieder zur Konkurrenz aufgeschlossen, bei der Funktionalität hatte er ohnehin immer eine Führungsrolle inne.

Geöffnete Tabs in der Vorschau

Mehr Übersicht über die geöffneten Tabs: Über eine versteckte Einstellung können Sie erreichen, dass Firefox in der Taskbar sämtliche geöffneten Tabs als Vorschaufenster anzeigt.
Mehr Übersicht über die geöffneten Tabs: Über eine versteckte Einstellung können Sie erreichen, dass Firefox in der Taskbar sämtliche geöffneten Tabs als Vorschaufenster anzeigt.

Wenn Sie in der Taskleiste von Windows mit der Maus über die Schaltfläche von Firefox fahren, zeigt Ihnen das Programm in der Voreinstellung lediglich die geöffnete Seite im Vordergrund als Vorschau an. Praktischer ist jedoch die Anzeige sämtlicher aktiven Tabs, so dass Sie per Mausklick schnell zu der gewünschten Seite springen können. Dazu müssen Sie eine Einstellung im Browser verändern. Tippen Sie about:config in die Adressleiste ein, bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage und suchen Sie nach der Zeile "browser.taskbar.previews.enable". In der Voreinstellung ist ihr der Wert "false" zugewiesen. Mit einem Doppelklick wechseln Sie zu "true". Starten Sie Firefox neu, um die Einstellung zu übernehmen.

Lesezeichen wiederherstellen

Firefox sichert automatisch Ihre Lesezeichen. Wenn Sie diese mal gelöscht haben, etwa mit einem Reinigungstool, dann können Sie einfach auf die Sicherungen zurückgreifen.
Firefox sichert automatisch Ihre Lesezeichen. Wenn Sie diese mal gelöscht haben, etwa mit einem Reinigungstool, dann können Sie einfach auf die Sicherungen zurückgreifen.

Beim Aufräumen des Computers kann es immer mal passieren, dass man aus Versehen die eigenen Lesezeichen löscht. Das ist im Fall von Firefox allerdings kein dramatisches Unglück, da der Browser jeden Tag automatisch eine Sicherung anlegt.

Öffnen Sie Firefox und drücken Sie die Taste Alt, um die Menüleiste einzublenden. Klicken Sie auf "Lesezeichen -› Lesezeichen verwalten" und im folgenden Fenster auf "Importieren und Sichern -› Wiederherstellen". Es erscheint eine Sicherheitsabfrage, die Sie darauf hinweist, dass das Backup sämtliche aktuellen Lesezeichen überschreibt. Nach einem "OK" können Sie wieder auf Ihre gespeicherten Adressen zugreifen. Falls Sie über "Importieren und Sichern -› Sichern" Ihre Lesezeichen manuell in eine JSON-Datei geschrieben haben, können Sie sie über "Wiederherstellen -› Datei wählen" wieder zurückholen.

Panorama View verwenden

Add-ons für Internetbrowser erweitern den Funktionsumfang: Die Panorama-Ansicht von Firefox ist ein Add-on, mit dem Sie die geöffneten Seiten zu Gruppen zusammenfügen und per Drag & Drop verwalten können.
Add-ons für Internetbrowser erweitern den Funktionsumfang: Die Panorama-Ansicht von Firefox ist ein Add-on, mit dem Sie die geöffneten Seiten zu Gruppen zusammenfügen und per Drag & Drop verwalten können.

Jahrelang gab es in Firefox das Panorama, mit dem man die geöffneten Tabs zu Gruppen zusammenfassen konnte. Auf diese Weise konnte man bei zahlreichen gleichzeitig geöffneten Webseiten mehr Übersicht in den Browser bringen. 2016 nahm Mozilla die Funktion aus dem Browser heraus und begründete das mit mehreren Bugs und einigen grundsätzlichen Problemen in der Architektur.

Mittlerweile wird die Panorama-Ansicht als Add-on angeboten. Die in früheren Jahren beschriebenen Bugs scheinen behoben zu sein. Öffnen Sie das Menü und klicken Sie darin auf "Add-ons". Suchen Sie auf der folgenden Seite nach "panorama view", klicken Sie auf die Fundstelle, bei der "photodiode" als Entwickler angegeben ist, und installieren Sie die Erweiterung. Danach taucht sie in der Menüleiste als neues Icon auf.

Nach einem Klick auf das Icon öffnet sich ein leeres Fenster. Klicken Sie in der rechten Seitenleiste auf das Pluszeichen, um eine neue Gruppe anzulegen. Darin sehen Sie ein leeres Feld mit einem Pluszeichen. Nach einem Klick öffnet sich ein neuer Tab. Rufen Sie die gewünschte Webseite auf und öffnen Sie dann wieder das Panorama. Fügen Sie auf die gleiche Weise weitere Seiten hinzu. Sie können das Gruppenfenster durch Ziehen an den Seitenlinien beliebig vergrößern und verkleinern. Nach einem Doppelklick in die Titelzeile des Fensters können Sie der Gruppe einen Namen geben.

Klicken Sie erneut auf das schwarze Kreuz in der Seitenleiste, um eine weitere Gruppe zu öffnen. Sie können dort nun weitere Webseiten aufrufen oder per Drag & Drop aus der ersten Gruppe hinüberziehen. Mit einem Klick auf eine der Seiten in einer Gruppe öffnen Sie sämtliche zugehörigen Tabs. Wenn Sie mit der rechten Maustaste in das Fenster von Panorama View klicken, können Sie über "Seite speichern unter" die aktuelle Gruppeneinteilung als HTML-Datei sichern.

2. Ccleaner

Ccleaner war jahrelang auf Schlankheitskuren für Windows spezialisiert, die das Betriebssystem schneller machen sollten. Nachdem das dank besserer Hardware weitgehend überflüssig geworden ist, entwickelt sich die Software in Richtung eines allgemeinen Systemtools. Natürlich taugt es weiterhin zur Reinigung, was auch der Privatsphäre zugutekommt.

Registry und Tools sichern

Bevor es die gefundenen Fehler und Unstimmigkeiten in der Registry bereinigt, bietet Ccleaner an, die aktuelle Version der Datenbank zu sichern. Dieses Angebot sollten Sie annehmen.
Bevor es die gefundenen Fehler und Unstimmigkeiten in der Registry bereinigt, bietet Ccleaner an, die aktuelle Version der Datenbank zu sichern. Dieses Angebot sollten Sie annehmen.

Eine mächtige, aber auch sehr gefährliche Funktion in Ccleaner ist die Bereinigung der Registrierdatenbank von Windows. Das Programm sucht und entfernt auf Wunsch beispielsweise Verweise auf nicht mehr existierende Programme und Treiber. Dabei besteht jedoch immer das Risiko, dass es einen Schritt zu weit geht und Einträge löscht, die für einen störungsfreien Betrieb von Windows oder einer Anwendung noch benötigt werden.

Sie sollten daher grundsätzlich vor jeder Bereinigung ein Backup machen. Nachdem Sie unter "Registry" auf "ausgewählte Fehler beheben" geklickt haben, bietet Ihnen Ccleaner an, die aktuellen Einstellungen der Registrierdatenbank zu sichern. Bestätigen Sie mit "Ja", und speichern Sie die REG-Datei auf einer zweiten Partition oder einem USB-Stick.

Außerdem sollten Sie die Liste der gefundenen Fehler kurz durchsehen. Scrollen Sie nach unten und achten Sie auf Einträge, die etwa auf aktuell nicht vorhandene Anwendungen verweisen. Falls Sie diese Programme nur vorübergehend entfernt haben, können Sie Ccleaner anweisen, die Registry-Einträge nicht anzurühren. Klicken Sie die entsprechende Zeile mit der rechten Maustaste an und gehen Sie auf "Zu den Ausnahmen hinzufügen". Ccleaner nimmt sie nun aus seiner Fehlerliste heraus. Sie finden die Einträge danach unter "Optionen -› Ausschließen". Um ihnen den Sonderstatus wieder zu entziehen, markieren Sie die Zeilen und klicken auf "Entfernen".

Deinstallationen verhindern

Sie können mit Ccleaner gezielt einzelne Programme aus der Windows-Liste „Programme und Features“ herausnehmen und sich so gegen eine versehentliche Deinstallation absichern.
Sie können mit Ccleaner gezielt einzelne Programme aus der Windows-Liste „Programme und Features“ herausnehmen und sich so gegen eine versehentliche Deinstallation absichern.

Wenn mehrere Personen an Ihrem PC arbeiten, können Sie über Ccleaner eine kleine Schutzfunktion aktivieren, die eine versehentliche Deinstallation einzelner Programme erschwert. Öffnen Sie dazu "Extras -› Deinstallieren". Sie finden dort die Liste der installierten Anwendungen, die in der Systemsteuerung unter "Programme und Features" steht, ergänzt um die in Windows enthaltenen Apps und Tools. Markieren Sie eine Anwendung und klicken Sie auf der rechten Seite auf den Button "Löschen". Es erscheint eine Sicherheitsabfrage, die Ihnen erklärt, was nun passieren wird: Wenn Sie auf "Ja" klicken, entfernt Ccleaner den Verweis auf die Deinstallationsroutine des gewählten Programms aus der Registry. Damit taucht die Anwendung auch nicht mehr in der Liste unter "Programme und Features" auf. Die Anwendung und ihr Deinstallationsprogramm sind allerdings nach wie vor vorhanden. Um die Software vollständig zu löschen, muss man nun allerdings in den Programmordner gehen und die Deinstallationsroutine direkt per Doppelklick aufrufen.

3. Gimp

Gimp wird oft als Alternative zu Photoshop genannt, obwohl der freien Grafiksoftware dazu dann doch noch einige Profifunktionen fehlen. Für die semiprofessionelle Bildbearbeitung bringt sie jedoch alles mit, was man benötigt.

Werkzeugleiste konfigurieren

Auf der linken Seite seines Fensters zeigt Gimp in der Voreinstellung seine Werkzeugauswahl sowie die Funktion für die Bestimmung der Farbwerte an. Unterhalb der Auswahl für die Vorder- und Hintergrundfarben sehen Sie auf der rechten Seite ein kleines Kästchen mit einem nach links weisenden Pfeil. Nach einem Klick erreichen Sie die Menüfunktion "Reiter hinzufügen", mit der Sie links daneben die Symbole weiterer Bildbearbeitungsfunktionen und Hilfsmittel einsetzen können, die Ihnen anschließend dauerhaft erreichbar zur Verfügung stehen.

Fotos geraderücken

Vor allem bei Aufnahmen mit einer deutlich erkennbaren Horizontlinie wirkt eine Schrägstellung sehr störend. Mit Gimp lässt sich das schnell korrigieren.
Vor allem bei Aufnahmen mit einer deutlich erkennbaren Horizontlinie wirkt eine Schrägstellung sehr störend. Mit Gimp lässt sich das schnell korrigieren.

Beim Fotografieren passiert es recht häufig, dass man ein Motiv ein wenig schräg aufnimmt. Gimp bietet Ihnen eine besonders umfangreiche Funktion zum Korrigieren des Fehlers an, zu finden unter "Werkzeuge -› Transformation -› Drehen". Anschließend können Sie sofort loslegen und mit gedrückter Maustaste das aktuelle Bild um seinen Mittelpunkt drehen.

Alternativ dazu greifen Sie auf die Einstellungen des Fensters "Drehen" zurück, das rechts oben auf der Arbeitsfläche erschienen ist. Sie können dort den gewünschten Winkel eingeben oder den Wert über die beiden nach oben und unten weisenden Pfeile einstellen. Die dritte Möglichkeit ist die Verwendung des Schiebereglers.

Über die beiden Werte bei "Zentrum x" und "Zentrum y" verschieben Sie schließlich den Punkt, um den das Bild gedreht wird. Dabei können Sie über das Drop-down-Menü von den voreingestellten Pixeln ("px") auf verschiedene numerische Einheiten umschalten.

Fotos konvertieren

Mit Gimp passen Sie die Farben eines Fotos an, bis Sie eine natürlich wirkende Farbverteilung gefunden haben. Die Wirkung des Filters wird in Echtzeit angezeigt.
Mit Gimp passen Sie die Farben eines Fotos an, bis Sie eine natürlich wirkende Farbverteilung gefunden haben. Die Wirkung des Filters wird in Echtzeit angezeigt.

Eine nervige Eigenart von Gimp ist, dass es Bilder vornehmlich in seinem eigenen XCF-Format speichern will und die Funktion zum Konvertieren in andere Formate gut versteckt. Während man bei anderen Windows-Anwendungen unter "Datei -› Speichern unter" den Dialog zur Auswahl eines passenden Formats findet, präsentiert Gimp an dieser Stelle neben XCF lediglich drei Archivformate. Um ein Foto als JPEG, TIFF oder PNG abzulegen, müssen Sie auf "Datei -› Exportieren nach" gehen. Klicken Sie im folgenden Fenster ganz unten auf das Pluszeichen vor "Dateityp: Nach Endung", und markieren Sie in der folgenden, umfangreichen Liste das gewünschte Format. Mit einem Klick auf "Exportieren" schließen Sie den Vorgang ab.

4. VLC Media Player

Wenn VLC eine Audio- oder Videodatei nicht abspielen kann, gelingt das in den meisten Fällen auch mit keinem anderen Programm. Daneben enthält die Software aber auch Funktionen für das Streamen von Musik und Filmen oder das Rippen von CDs und DVDs.

Bild und Ton verbessern

Sie können mit dem VLC Media Player die Darstellung eines Videos deutlich verbessern. Unter "Werkzeuge -› Effekte und Filter" finden Sie mehrere Schieberegler zum Anpassen der Wiedergabe von Ton und Bild des Films.

Unter "Audioeffekte" erreichen Sie einen "Equalizer", mit dem Sie einzelne Frequenzen anheben oder dämpfen und den Sound auf diese Weise an Ihre Lautsprecher anpassen können. Mit dem "Compressor" verringern Sie das Volumen von lauten Stellen und heben die Lautstärke von leiseren Momenten im Video an. Der "Spatializer" dient zum Imitieren von Raumklängen. Sie können damit beispielsweise die "Größe" des Zimmers einstellen und auch, ob die Umgebung nass oder trocken ist.

Die "Stereo-Erweiterung" dient zum Regeln des Stereoeffekts. Unter "Erweitert" erreichen Sie schließlich einen Regler für die Einstellung der Tonhöhe. Noch umfangreicher ist die Auswahl der "Videoeffekte". Hier sind es vor allem die Regler im Register "Genauigkeit", mit denen Sie die Wiedergabequalität des Films sichtbar verbessern können.

VLC als Standard-Player für DVDs

Über die klassische Systemsteuerung von Windows können Sie den VLC-Player als Standardplayer für Film-DVDs festlegen. Sobald der VLC-Player installiert ist, taucht er an dieser Stelle im Menü auf.
Über die klassische Systemsteuerung von Windows können Sie den VLC-Player als Standardplayer für Film-DVDs festlegen. Sobald der VLC-Player installiert ist, taucht er an dieser Stelle im Menü auf.

Wenn Sie häufig DVDs mit dem PC abspielen, können Sie den VLC Media Player als Standardprogramm einstellen. Auf diese Weise wird die Software nach dem Einschieben einer DVD automatisch geladen. Gehen Sie dazu in die Systemsteuerung von Windows und rufen Sie in der Symbolansicht "Standardprogramme" auf. Klicken Sie auf "Einstellungen für automatische Wiedergabe ändern" und wählen Sie im Dropdown-Menü neben "DVD-Film" die Option "DVD-Video wiedergeben (VideoLAN VLC media player)". Bestätigen Sie die Einstellung zum Schluss mit "Speichern".

ZIP- und RAR-Archive wiedergeben

Haben Sie ein Video in einer ZIP- oder RAR-Datei verpackt, ist es oftmals nicht erforderlich, das File vor der Wiedergabe zu entpacken. Stattdessen genügt es meist, die Datei aus dem Explorer per Drag & Drop in das Fenster des VLC Media Player zu ziehen. Falls das nicht funktioniert, liegt das in den meisten Fällen entweder an einem Passwortschutz oder daran, dass die Mediendatei beschädigt ist.

Lautstärke angleichen

Musikstücke sind oft unterschiedlich laut, so dass man ständig die Wiedergabelautstärke angleichen muss. Mit dem VLC Media Player können Sie sich das ersparen: Rufen Sie "Werkzeuge -› Einstellungen" auf und wechseln Sie zum Register "Audio". Aktivieren Sie dort die Option "Normalisiere die Lautstärke auf" und bestätigen Sie mit "Speichern".

Screenshot vom Videobild

Der VLC Player bringt eine eigene Screenshot-Funktion für Videos mit, die automatisch die Bedienelemente ausblendet und lediglich das aktuelle Standbild im Bilder-Ordner des Benutzers speichert.
Der VLC Player bringt eine eigene Screenshot-Funktion für Videos mit, die automatisch die Bedienelemente ausblendet und lediglich das aktuelle Standbild im Bilder-Ordner des Benutzers speichert.

Um eine bestimmte Szene in einem Film als Standbild festzuhalten, müssen Sie nicht auf das Bildprogramm eines Drittherstellers zurückgreifen. Pausieren Sie das Video in VLC an der gewünschten Stelle und gehen Sie auf "Video -› Videoschnappschuss machen". Das Programm speichert das Bild sofort im PNG-Format im Ordner C:\Benutzer\Benutzername\Bilder. Die Bedienelemente des Programms bleiben dabei außen vor. Tipp: Um den perfekten Moment für den Screenshot zu erwischen, blenden Sie über "Ansicht -› Erweiterte Steuerung" eine zusätzliche Funktionsleiste ein. Dort finden Sie ganz rechts den Button "Frame für Frame", mit dem Sie Bild für Bild durch den Film wandern können.

5. Audacity

Die Anforderungen von Toningenieuren bei Musikstudios oder Medienanstalten kann Audacity nicht erfüllen. Für die Vertonung von Videos und Präsentationen ist das Programm jedoch bestens geeignet.

Lautstärke anheben

Die Freeware Audacity ist mehrsprachig. Wenn Sie etwa die portable Version von Audacity installieren, müssen Sie die Bedienerführung zunächst unter „Edit –› Preferences –› Interface“ auf „Deutsch“ umstellen.
Die Freeware Audacity ist mehrsprachig. Wenn Sie etwa die portable Version von Audacity installieren, müssen Sie die Bedienerführung zunächst unter „Edit –› Preferences –› Interface“ auf „Deutsch“ umstellen.

Bevor Sie eine Audiodatei bearbeiten, sollten Sie die Lautstärke auf das optimale Maß bringen. Laden Sie dazu das File mit "Datei -› Öffnen" (für die Standardformate WAV, AIFF, OGG, MP3 etc.) beziehungsweise "Datei -› Importieren" (für alle weiteren Formate) in Audacity und markieren Sie es mit der Tastenkombination Strg-A. Nun rufen Sie "Effekt -› Verstärken" auf. Die Software analysiert das File und berechnet, wie weit die Lautstärke des gesamten Tracks angehoben oder abgesenkt werden muss, um den optimalen Wert von 0 dB zu erreichen. Bestätigen Sie die Umwandlung mit "OK".

Hinweis: Einige Autoren empfehlen vor allem bei Einspur-Aufnahmen eine Spitzenamplitude von -1 dB, um den Klang nicht zu verzerren.

Einzelne Tonspur auswählen

Falls Sie bei einer Stereoaufnahme die beiden Kanäle getrennt voneinander bearbeiten wollen, klicken Sie links neben der Tonkurve auf den kleinen Button mit dem Namen Ihrer Audiodatei. Damit öffnen Sie ein Drop-down-Menü, in dem Sie auf "Stereospur aufteilen" gehen. Um die beiden Kanäle später wieder zusammenzufügen, klicken Sie in die obere Spur, öffnen erneut das Menü und wählen "Stereospur erstellen".

Hinein- und herauszoomen

Um präzise arbeiten zu können, müssen Sie die Darstellung der Tonspur oft vergrößern. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten.

Erstens: Über das Menü "Ansicht -› Zoom" gelangen Sie zu den Zoom-Befehlen des Programms. Mit "Heran zoomen" oder der Tastenkombination Strg-1 können Sie die Tonkurve schrittweise weiter auseinanderziehen. Mit dem Befehl "Normal zoomen" oder Strg-2 laden Sie an der aktuellen Markierung etwa fünf bis zehn Sekunden der Aufnahme in das Bearbeitungsfenster. Der Befehl "Heraus zoomen" (Strg-3) verringert den Zoomfaktor, mit "Auf Auswahl zoomen" oder Strg-E wird Ihnen die aktuelle Markierung angezeigt. Mit "Zoom-Schalter" beziehungsweise der Tastenkombination Shift-Z schalten Sie zwischen zwei Zoom-Faktoren um, normalerweise zwischen dem Normal-Zoom von fünf bis zehn Sekunden und einer speziellen Ansicht, bei der Audacity vier Pixel pro Sample darstellt. Beides können Sie unter "Bearbeiten -› Einstellungen -› Spuren" im Abschnitt "Zoom- Schalter" einstellen. Unter "Ansicht -› Spurgröße" finden Sie zusätzlich den Befehl "An Breite anpassen" (Strg-F), mit dem Sie den gesamten Track direkt ins Bearbeitungsfenster laden.

Die zweite Möglichkeit ist das Zoomen mit der Maus. Klicken Sie oben im Symbolfeld auf das "Zoomwerkzeug" mit dem Lupensymbol oder drücken Sie F4. Mit Klicks der linken Maustaste zoomen Sie in die Tonspur hinein, mit der rechten Maustaste wieder heraus.

Rauschen entfernen

Mit dem Effekt "Verstärken" können Sie etwa Aufnahmen von menschlichen Stimmen, deutlich verbessern. Wenn mehrere Personen beteiligt sind, lässt sich auf diese Weise die unterschiedliche Lautstärke der Sprecher ausgleichen. Anschließend können Sie die Tonqualität weiter erhöhen, indem Sie Störgeräusche wie Rauschen oder Summen herausfiltern. Markieren Sie dazu einige Sekunden der Aufnahme, in denen außer dem Rauschen nichts zu hören ist. Klicken Sie anschließend auf "Effekt -› Rausch-Verminderung" und dort auf "Rauschprofil ermitteln". Markieren Sie mit Strg-A wieder die gesamte Aufnahme, klicken Sie erneut auf "Effekt -› Rausch-Verminderung" und bestätigen Sie mit "OK".

(PC-Welt)