Windows 10

Die besten Tipps & Tricks

23.07.2017
Von Peter-Uwe Lechner und
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.

10. Die Windows-10-Kommandozeile durch die Powershell ersetzen

Windows stellt eine Reihe von leistungsfähigen Befehlen zur Verfügung, mit denen nicht nur Administratoren und Webmaster, sondern auch Endanwender schnell ihr Netzwerk oder ihre Internetverbindungen überprüfen und konfigurieren können. Die dazu notwendigen Tools lassen sich über den Ausführen-Dialog starten, den Sie mit Win-R aufrufen. Ebenso möglich ist es, erst die Eingabeaufforderung mit cmd zu starten und dann den gewünschten Befehl einzutippen beziehungsweise hinein zu kopieren. Neben der Eingabeaufforderung existiert die Powershell. Mit ihr können viele Probleme ganz einfach gelöst werden. Und sie bietet mehr Möglichkeiten, als die klassische Kommandozeile CMD.

Mit der Tastenkombination Win-X rufen Sie das Kontextmenü des Start-Buttons auf. Wollen Sie hier die Eingabeaufforderung durch die Powershell ersetzen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste und wählen "Eigenschaften > Navigation" und setzen ein Häkchen vor "Beim Rechtsklick auf die untere linke Ecke oder beim Drücken von Windows-Taste + X 'Eingabeaufforderung' im Menü durch 'Windows PowerShell' ersetzen". Nach Klicks auf "Übernehmen" und "OK" ist die neue Einstellung augenblicklich aktiv.

Die Kommandozeile von Windows 10 durch die Powershell ersetzen
Die Kommandozeile von Windows 10 durch die Powershell ersetzen

11. Kommandozeile hört nun auf Tastenkombinationen

Mit Windows 10 hat Microsoft die Eingabeaufforderung um Funktionen erweitert, auf die manche Anwender schon mehr als zwei Jahrzehnte gewartet haben. Erstmalig werden von der Kommandozeile auch Tastenkombinationen unterstützt. Zum Einschalter der entsprechenden Optionen starten Sie die Eingabeaufforderung über Win-R und den Befehl cmd. Im Fenster der Eingabeaufforderung klicken Sie auf das Symbol oben links und wählen "Eigenschaften".

Unter "Experimentell" setzen Sie ein Häkchen vor "Experimentelle Konsolenfeatures aktivieren (global gültig)" und schalten die Optionen darunter ein beziehungsweise aus. Neu und Nützlich sind die Tastenkürzel Strg-C und Strg-V zum Kopieren und Einfügen von Text. Mit der Tastenkombination Alt-F4 kann die Eingabeaufforderung beendet werden.

Die Kommandozeile hört nun auf Tastenkombinationen
Die Kommandozeile hört nun auf Tastenkombinationen

12. Alternative Fenster-Darstellung für Windows 10 aktivieren

Mit Windows 8 hat Microsoft die Fenster-Transparenz abgeschafft und behält das auch in der Vorabversion Windows 10 bei. Um das Design von Fensterrahmen dennoch anzupassen, gehen Sie wie folgt vor: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop und dann auf "Anpassen". Im folgenden Fenster wählen Sie im Abschnitt "Designs mit hohem Kontrast" beispielsweise "Kontrast Nr. 1". Nach einem Klick auf "Farbe" können Sie die Einstellungen weiter anpassen. Um die Änderungen rückgängig zu machen, wählen Sie im "Anpassen"- Fenster einfach ein anderes Design aus.

Verborgene Funktionen von Windows 10aktivieren
Verborgene Funktionen von Windows 10aktivieren

13. Verborgene Funktionen von Windows 10 aktivieren

In der Standardeinstellung zeigt Windows längst nicht alle Funktionen an. Um verborgene Features freizuschalten beziehungsweise zu installieren, drücken Sie Win-R, geben

optionalfeatures

ein und bestätigen mit einem Klick auf "OK". Das sich nun öffnende Fenster zeigt eine ganze Reiher zusätzlicher Funktionen. Setzen Sie ein Häkchen am Anfang der Zeile, um die entsprechende Funktion einzuschalten. Bei manchen Funktionen ist zur Nutzung ein einmaliger Neustart erforderlich. Die so aktivierten Features lassen sich im Startmenü beziehungsweise über das Suchfeld ausführen.

Synchronisieren und kopieren mit Robocopy

Das Kommandozeilentool Robocopy bietet umfangreiche Optionen, beispielsweise Filter, über die sich Dateien ein- oder ausschließen lassen. Darüber hinaus können Sie mit Robocopy Verzeichnisse synchronisieren, also nur geänderte und neue Dateien kopieren. Das spart beim Kopieren Zeit und reduziert den Platzbedarf auf der Festplatte. Aufgrund der vielen Optionen unterlaufen bei der Verwendung von Robocopy schnell Fehler. Deshalb empfehlen wir Ihnen den Einsatz der grafischen Oberfläche Yarcgui . Nach dem Start legen Sie über das Icon ganz links in der Symbolleiste einen neuen „Auftrag“ an. Es erscheint sodann ein Fenster, in dem Sie Quell- und Zielordner eintragen. Rechts daneben können Sie über die Schaltfläche mit dem Stiftsymbol Vorgaben für die Dateien festlegen, die das Tool kopieren soll, wie beispielsweise „*.doc“ oder „*.docx“. Wenn Sie nichts eintragen, findet keine Namensfilterung statt, und alle Dateien werden kopiert. Weiter unten legen Sie die gewünschten Optionen fest. Um Erklärungen einzublenden, bewegen Sie den Mauszeiger über eine Option und warten kurz. In den meisten Fällen angebracht ist beispielsweise „/E“, um auch Unterverzeichnisse zu kopieren. Mit „/MIR“ erstellen Sie eine exakte Spiegelung der Quellordner am Zielort. Dateien, die im Quellverzeichnis nicht vorhanden sind, löscht Robocopy auch im Zielverzeichnis, neue Dateien werden hinzugefügt und ältere überschrieben.

Über „Dateiauswahloptionen“ lassen sich die zu kopierenden Dateien anhand mehrerer Kriterien filtern, etwa nach Attributen. Unter „Black- List“ schließen Sie Dateien aus, die eine bestimmte Größe oder ein bestimmtes Alter haben. Über die Optionen „/XD“ und „/XF“ können Sie Ordner beziehungsweise Dateien ausschließen. Die Liste dafür legen Sie rechts daneben fest. Per Klick auf die Schaltfläche mit dem grünen Haken speichern Sie die Einstellungen und fügen den Auftrag zur Liste im Hauptfenster hinzu. Zum Starten des Kopiervorgangs aktivieren Sie die Auswahlboxen vor den gewünschten Einträgen in der Auftragsliste und klicken auf das Zahnrad-Icon links unten.

14. Suchindex konfigurieren

Um Suchvorgänge zu beschleunigen, können Sie in der Systemsteuerung festlegen, welche Ordner Windows in seinen Suchindex aufnehmen soll.
Um Suchvorgänge zu beschleunigen, können Sie in der Systemsteuerung festlegen, welche Ordner Windows in seinen Suchindex aufnehmen soll.

Um Suchvorgänge auf der Festplatte zu beschleunigen, indiziert Windows regelmäßig ausgesuchte Ordner. Dabei überträgt es dann die Namen der enthaltenen Dateien zusammen mit ihren Eigenschaften und dem Inhalt in eine Datenbank, die es im Anschluss daran als Grundlage für Suchen in diesen Ordnern verwendet. Zwar durchforstet das Betriebssystem auf Wunsch auch die Dateien in anderen Ordnern auf der Platte, das dauert jedoch länger, selbst wenn es sich um eine SSD handelt. In der Voreinstellung nimmt Windows lediglich einige wenige Verzeichnisse, die von den Usern typischerweise für die Dateiablage verwendet werden, in den Index auf. Hierzu zählen zum Beispiel sämtliche Inhalte und Unterordner von "C:\Benutzer" oder auch die Offlinedateien. Für den Fall, dass Sie Ihre Dokumente in anderen Ordnern auf der Festplatte speichern, können Sie diese ebenfalls indizieren lassen.

Achtung: Manche Anwender lassen Windows komplette Laufwerke wie die Systempartition "C:" indizieren, um über die Suche schnellen Zugriff auf alle dort gespeicherten Dateien zu bekommen. Damit bewirken sie allerdings das Gegenteil, denn je mehr Ordner und Dateien der Index umfasst, desto langsamer laufen die Suchvorgänge. Beschränken Sie daher die Zahl der Ordner auf das absolut Notwendigste.

So legen Sie fest, welche Ordner Windows in den Suchindex aufnimmt: Sie erreichen den Index über das Eingeben von Indizierungs optionen im Windows-Suchfeld sowie einen Klick auf den angezeigten Treffer. Im Anschluss daran sehen Sie, welche Ordner aktuell indiziert werden. Nach einem Klick auf "Ändern" lässt sich diese Auswahl modifizieren. Setzen Sie Häkchen in die Kontrollkästchen.

Um den Verzeichnisbaum einer Partition einsehen zu können, klicken Sie auf das vorangestellte kleine Dreieck. Damit die Darstellung übersichtlich bleibt, zeigt Windows Ihnen oft nicht alle Orte an, die es indizieren kann. Falls Sie etwas vermissen, klicken Sie auf "Alle Orte anzeigen". Bestätigen Sie Ihre Auswahl zudem mit "OK". Der Button "Erweitert" führt Sie zur Feinabstimmung des Suchindexes. Im Register "Indexeinstellungen" können Sie mit der Option "Verschlüsselte Dateien indizieren" veranlassen, dass Windows auch solche Laufwerke in den Index aufnimmt, die mit dem Encrypted File System (EFS) verschlüsselt wurden.

Darunter finden Sie den Button "Neu erstellen". Ein Klick darauf löscht den vorhandenen Index und lässt Windows eine neue Datenbank anlegen, was allerdings Stunden dauern kann. Über den Button "Neu auswählen" bestimmen Sie den Speicherort. Wechseln Sie nachfolgend zum Register "Dateitypen".

Dort können Sie als Nächstes über die Kontrollkästchen einstellen, welche Arten von Dateien indiziert werden sollen. Unten im Fenster steht das Eingabefeld "Neue Erweiterung in die Liste aufnehmen", über das Sie der Liste weitere Dateitypen hinzufügen. Mit den Optionen "Nur Eigenschaften indizieren" sowie "Eigenschaften und Dateiinhalte indizieren" steuern Sie, bei welchen Dateien Windows auch den Inhalt in den Index aufnimmt. Sinnvoll ist das nur bei Textfiles mit Endungen wie "docx". Schließen Sie das Fenster mit "OK". Falls der Index gerade aktualisiert oder neu aufgebaut wird, ist im Hauptfenster der Button "Anhalten" erreichbar. Mit ihm können Sie den Vorgang für 15 Minuten unterbrechen, beispielsweise um schnell einen Task mit vielen Festplattenzugriffen zu erledigen.