Für Smartphones und Tablets

Die besten Social-News-Apps im Vergleich

10.06.2012
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

5. Zite: Ein Magazin, das den Nutzer immer besser kennenlernt

Zite "liest" mit und lernt dabei, leider nur bei englischsprachigen Texten.
Zite "liest" mit und lernt dabei, leider nur bei englischsprachigen Texten.
Foto: Zite

Eine weitere, sehr populäre News-App ist "Zite”. Auf dem ersten Blick scheint die Software Flipboard sehr ähnlich. Doch der erste Eindruck täuscht. Zwar kommt auch Zite in ein schickes Magazin-Design daher, dass sofort ins Auge sticht und an Flipboard erinnert. Doch nachdem man eine Weile die App genutzt hat, merkt man, dass beide Apps komplett unterschiedlich sind und sich nicht gegenseitig ausschliessen. Während Flipboard Nachrichten aus bekannten Quellen unter einem Hut bringt, lernt Zite die Interessen des Anwenders und schlägt immer wieder neue Quellen vor.

Hierzu wird der User in die Lage versetzt, Artikel als gut beziehungsweise schlecht zu bewerten, und Themen, die ihm besonders interessieren, zu markieren. Ferner können RSS-Feeds angegeben und die eigenen Social-Media-Accounts integriert werden, damit sich das System ein besseres Bild von den Vorlieben und Interessen des Anwenders machen kann. Das Ganze klappt überraschend gut, es gibt aber auch einen Hacken: Zeit eignet sich nur für Content in englischer Sprache. Die Algorithmen, die hinter den Kulissen arbeiten, um relevanten Content an die User zu liefern, funktionieren nur mit englischen Texten.

Zite ist kostenlos und für iPad, Android und Web OS erhältlich.

Fazit

Optisch mag Flipboard die Nase vorn haben. Doch was die Funktionalität und die Benutzererfahrung angeht, muss sich Zite überhaupt nicht vor dem Marktführer verstecken. Im Gegenteil. Mit seinem tollen Content-Discovery-Funktionen weist Zite einen klaren Vorteil gegenüber Flipboard, Pulse und Taptu auf. Man muss sich aber nicht für das eine oder das andere entscheiden. Beide Apps können sich eigentlich gegenseitig ergänzen.

6. Google Currents: Das Web im schlichten Magazin-Format

Googles Flipboard-Konkurrent Currents sollte man zumindest im Auge behalten.
Googles Flipboard-Konkurrent Currents sollte man zumindest im Auge behalten.
Foto: Google

Google konnte natürlich nicht tatenlos zusehen, wie Flipboard, Zite und Co. einen direkten und einfacheren Weg zu Web-Content angeboten haben, auf den die User früher in der Regel über seine Suchmaschine gelangten. Genauso wie Google also Android als Antwort zu dem iPhone und Google+ als Facebook-Rivale entwickelt hat, so ist "Currents” die Google-Version eines virtuellen, sozialen Magazins, das in direkter Konkurrenz zu Flipboard steht.

Die App wurde erst vor wenigen Wochen weltweit gelauncht und setzt Online-Inhalte in einem Magazinformat um, das mit dem von Flipboard vergleichbar ist. Die Verleger erstellen für ihre Publikationen speziell für mobile Geräte optimierte Ausgaben. Nach Angaben des Internet-Riesen sollen rund 400 Verlagseditionen und über 14000 Publikationen über seine neue Zeitungs-App zugänglich sein. Neben so gut wie allen populären US-Publikationen steht bereits eine recht große Auswahl europäischer Titeln bereit. Die aus Deutschland populärsten Nachrichtenmagazine, etwa Der Spiegel oder Focus, sucht man allerdings vergeblich. Als kleiner Trost können Anwender die RSS-Feeds beliebiger Webseiten einbinden. Hier wird in den meisten Fällen jedoch nur der Vorspann angezeigt, den ganzen Artikel gibt es nur im Web.

Google Currents ist für iPhone und iPad verfügbar, und selbstverständlich auch für Android-Tablets (Google Play-Link).

Fazit

Im direkten Vergleich zu den Konkurrenzprodukten ist Google Currents weder innovativ noch besonders hübsch oder benutzerfreundlich. Ein klarer Pluspunkt gibt es für die vergleichsweise hohe Anzahl an Publikationen aus dem deutschsprachigen Raum, die die App zur Verfügung stellt. Aber allein auf Grund der Machtposition von Google ist diese App automatisch eine ernstzunehmende Alternative, die man im Auge behalten soll.