NAS, SAN, DAS, FC-SW, FCoE und iSCSI

Die besten Netz-Speichertechniken im Vergleich

29.04.2010
Von Andreas Wurm

Direct Access Storage

Bei DASD sind die meisten Speichergeräte über SCSI-Schnittstellen miteinander verbunden. Das SCSI-Verfahren arbeitet nach dem Client-Server-Prinzip: Jemand fragt, jemand antwortet. Darüber hinaus beschreibt der SCSI-Standard auch die Schnittstellen und damit die möglichen Übertragungsraten Der letzte Parallel-SCSI-Standard trägt den Namen "Ultra 320 SCSI", wobei die Zahl 320 auf die Übertragungsgeschwindigkeit von 320 MB/s hinweist, die Busbreite beträgt 16 Bit. Bei SCSI schickt der Client zum Beispiel eine Leseanforderung über den Bus an einen Server, der Server antwortet, indem er die gelesene Datei an den Client sendet.

Je nach Übertragungsgeschwindigkeit geht das schneller oder langsamer, der erste Standard hatte eine Übertragungsrate von 5 MB/s, über eine Länge von sechs Metern ließen sich acht Geräte anschließen. Ein SCSI-Adapter ist heute in die Geräteelektronik integriert und wird meist zur Anbindung von Bandlaufwerken und Festplatten verwendet. Der aktuelle Standard Serial Attached SCSI (SAS) hat die parallel arbeitende SCSI-Schnittstelle abgelöst, da hier die Grenzen der Übertragungsgeschwindigkeit nahezu erreicht waren. SAS nutzt als Protokoll die Basisversion von SCSI, die Verbindungstechnik ist allerdings seriell anstatt parallel wie bei SCSI, die Übertragungsgeschwindigkeit liegt zurzeit bei 3 Gbit/s.

Speicherdaten lassen sich aber nicht nur über ein SCSI-Kabel beziehungsweise über ein SAS-Kabel übertragen. Auch über das Internet Protocol (mit NAS) und über das so genannte Fibre Channel (mit SAN) ist eine Übertragung möglich. Bei NAS lassen sich die Speichergeräte direkt an das lokale Netzwerk (LAN = Local Area Network) anschließen. SAN bedient die Server in einem eigenen Hochgeschwindigkeitsnetz, das meist über Glasfaserverbindungen realisiert ist.

Storage Area Network (SAN)

Ein Storage Area Network unterscheidet sich von einem herkömmlichen LAN, indem es ausschließlich Daten transportiert, die zu einem Massenspeicher geschickt werden oder von einem solchen kommen und auf dem Weg zu einem Anwender sind. Ein SAN ist sozusagen ein sekundäres Netz, das an das lokale Netz eines Unternehmens grenzt, die Verbindungsstelle sind die Server. In einem SAN sind die Speichermedien, wie zum Beispiel Bandlaufwerke und Plattensubsysteme, nicht mehr einfach nur Geräte, die an einen Server angeschlossen sind. Ein SAN ist voll von diesen Massenspeichern, sie sind ein zentraler Bestandteil eines solchen Netzes. Während der beschriebene Direct Attached Storage eine Punkt-zu-Punkt-Speichermethode zwischen einem Server und einem Speichermedium ist, erfolgt in einem SAN die Anbindung mehrerer Server an mehrere Massenspeicher über ein eigenes Netz.

Parallelwelt: Das SAN ist ein zusätzliches Netz, das für die schnelle Datenübertragung zwischen Speichern und Servern optimiert ist.
Parallelwelt: Das SAN ist ein zusätzliches Netz, das für die schnelle Datenübertragung zwischen Speichern und Servern optimiert ist.

Einer der Gründe für die Entwicklung von SAN war die Bandbreite. Während NAS-Systeme an das lokale Netz angeschlossen sind und über die dort vorhandene Bandbreite Daten bereitstellen, agiert ein SAN unabhängig vom LAN und erreicht somit eine höhere Nutzlastauslastung. Diese liegt ungefähr bei 90 Prozent, das bedeutet, dass 90 Prozent der Daten, die über ein SAN bewegt werden, gespeicherte Daten sind, die von den Datenträgern abgerufen beziehungsweise auf diese geschrieben werden. Bei NAS liegt diese Nutzlast bei rund 60 Prozent.