Das raten Personalexperten

Die besten Karriere-Strategien

27.05.2009
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

4. Drei Jobs in drei Jahren: Sind Jobhopper chancenlos auf dem Arbeitsmarkt?

IT-Projekt-Manager Jan K. hatte in drei Jahren drei Arbeitgeber. Den letzten Job verlor er in der Probezeit im Zuge der Wirtschaftskrise. Ist er nun als Jobhopper abgestempelt und hat seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt vertan?

Das meint Tanja Beau, Personalchefin von Datalog:

"Dass Sie verzweifelt sind, kann ich gut nachvollziehen. Bitte versuchen Sie trotzdem konstruktiv und positiv an Ihr Projekt "Jobsuche" zu gehen. Sie können an Ihrer Ausgangslage nichts ändern, aber an der Darstellung arbeiten. Sie sollten ihre Gründe für die beiden ersten Jobwechsel in Ihrer Bewerbung erläutern. Dass Sie in der jetzigen wirtschaftlichen Lage in der Probezeit gekündigt wurden, wird mit entsprechender Erklärung jeder nachvollziehen können (eventuell steht Ihr letzter Arbeitgeber ja auch als Referenz zur Verfügung).

Kontinuität, Zuverlässigkeit und Beständigkeit kann man aus vielen Aspekten des Lebenslaufs und der Bewerbungsunterlagen herauslesen, nicht nur an den letzten drei Postionen:

  • Wie haben Sie ihre schulische Laufbahn absolviert?

  • Wie Ausbildung / oder Studium durchgezogen?

  • Wie kontinuierlich haben Sie Weiterbildung betrieben?

(Hieraus kann man auch erkennen, ob Sie an etwas dran bleiben können)

Wenn Sie sich auf konkrete Stellen bewerben:

  • Wie gut haben Sie sich mit dem Unternehmen und der Stellenausschreibung beschäftigt?

  • Sind Ihre Unterlagen gut strukturiert, optisch ansprechend und fehlerfrei?

  • Erfüllen Sie grundsätzlich die Voraussetzungen für die Position?

Was können Sie dem Unternehmen bieten?

Überlegen Sie auch, dass Ihre Jobwechsel auch positive Aspekte haben: Sie haben sich in kürzester Zeit in unterschiedliche Unternehmensstrukturen, -kulturen erfolgreich eingearbeitet. Das beweist Flexibilität. Besinnen Sie sich auch sonst auf Ihre Stärken: Was können Sie, was haben Sie dem Unternehmen anzubieten?

Ja, eventuell werden Sie von dem einen oder anderen Unternehmen auf Grund des unruhigen Lebenslaufs aussortiert. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Sie gar keine Chancen mehr haben sollten. Es gibt mehr Kandidaten mit etwas krummen Lebensläufen, als Sie glauben… Der Lebenslauf ist ein wichtiger Aspekt - aber nur einer von vielen. Für mich zählen auch Fachkompetenz, Berufserfahrung und Auftreten (schriftlich und mündlich) sowie Ehrlichkeit und eine gesunde Selbsteinschätzung.