13. Ministerialkongress zur Verwaltungsmodernisierung

Die besten E-Government-Projekte

23.09.2008
Von Nicolas Zeitler

Über die Grenzen von Ressorts, Verwaltungsebenen und Fachgebieten hinweg soll in dem Projekt die Verwaltung in enger Abstimmung mit der IT modernisiert werden. IT-Standorte in den Regionen sollen gestärkt werden. Die Jury lobte zudem die Einsparpotenziale, etwa durch eine zentralisierte Beschaffung. Die frei gewordenen Gelder will das Land für andere Vorhaben einsetzen. So fließen zum Beispiel zehn Millionen Euro in ein landesweites Programm zur Förderung der Medienkompetenz von Schülern.

In der Kategorie "Preis der Wissenschaft" machte beim E-Government-Wettbewerb ein Projekt des österreichischen Finanzministeriums das Rennen als innovativste Anwendung. "Dyonipos Use Case BMF" soll Wissensmanagement ohne Mehraufwand ermöglichen. Ein "intelligenter Assistent" sucht dabei selbstständig nach Dokumenten, Webseiten oder Kollegen.

Weniger Zeit für die Pflege des Wissensmanagement-Systems

Bisher habe die Suche und Analyse von Daten immer viel Zeit verschlungen. Gleichzeitig blieb vorhandenes Wissen oft ungenutzt. Von Dyonipos versprechen die Betreiber zum einen ein effektiveres Arbeiten des einzelnen Angestellten. Mithilfe des Assistenten soll er neben seinem eigenen auch auf das Wissen zugreifen können, das an anderer Stelle in der Organisation vorhanden ist. Außerdem sollen bürokratische Arbeiten zur Pflege des Wissensmanagement-Systems verringert werden. Das sah auch das Preisgericht so. Dyonipos halte innovative und intelligente Werkzeuge bereit, um die Verwaltungsmitarbeiter effektiv zu unterstützen, heißt es in der Begründung für die Preisvergabe.

Sieger beim Publikumspreis wurde die Stadt Köln mit ihrem Vorhaben "E-Participation: Der Kölner Bürgerhaushalt als Startinitiative". Mit dem Projekt will die Verwaltung gegen die Politikverdrossenheit ankämpfen. Die Bürger sollen die Möglichkeit haben, sich mit ihren Ideen an der Stadtpolitik zu beteiligen und besseren Einblick in die politische Entscheidungsfindung erhalten. Konkret geht es um die Haushaltsplanung.

5.000 Vorschläge für die Haushaltsplanung

Beim ersten "Bürgerhaushalt" ihrer Stadt führte die Beteiligung der Bürger zu Projekten im Umfang von insgesamt 8,2 Millionen Euro. Sie konnten vier Wochen lang übers Internet Vorschläge zu den Themenfeldern "Straßen, Wege, Plätze", "Grünflächen" und "Sport" einreichen. Eine 16-köpfige Redaktion wählte die besten und meistgenannten aus. Alle Anregungen wurden öffentlich gemacht und dem Rat vorgelegt. Fast 5.000 Vorschläge kamen zusammen, 85 Prozent davon wurden über die Internetplattform eingereicht. In den kommenden Jahren wird die Stadt die Bürger wieder nach ihren Ideen fragen. Neben den bisherigen Themen können sie dann auch Vorschläge für die Bereiche "Jugend", "Bildung und Schule" und "Kultur" einreichen.