Verwaltung, Produktivität, Security

Die besten Business-Features von iOS 8

05.06.2014
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Die Version des iPhone- und iPad-Betriebssystems iOS 8 ist gespickt mit neuen Features, die IT-Administratoren und Business-Nutzer gleichermaßen ansprechen werden. Ein Überblick.
Apple iOS 8: Mehr als nur schön bunt.
Apple iOS 8: Mehr als nur schön bunt.

Apple hat in den vergangenen Jahren nicht nur freudig zugesehen, wie immer mehr Nutzer ihre iPhones und iPads privat und beruflich einsetzen. Die Company arbeitete auch stetig daran, die ursprünglich äußerst bescheidene Business-Tauglichkeit des darunterliegenden Betriebssystems aufzuwerten.

Der Erfolg gibt Apple dabei Recht: Nicht zuletzt dank der enorme Menge an für iOS angefertigten Business-Apps sowie der Hülle an Verwaltungsfunktionen, die das Betriebssystem im Laufe der Jahre erhielt, setzen laut Apple heute 98 Prozent der Fortune-500-Unternehmen iOS-Geräte ein. Die Company gibt sich mit diesem Ziel aber nicht zufrieden und entwickelt fleißig weiter. Hier die wichtigsten neuen Business-Features, die Apple mit iOS 8 demnächst zur Verfügung stellt - mutmaßlicher Termin ist der 17. September, also zwei Tage vor dem Marktstart des iPhone 6:

Mehr Sicherheit dank Passcode, S/MIME, Always-on-VPN und SSO

Mehr Sicherheit durch Passcode und optionaler S/MIME-Verschlüsselung.
Mehr Sicherheit durch Passcode und optionaler S/MIME-Verschlüsselung.
Foto: Apple

Von der neuen iOS-Version behauptet Apple nicht ohne Grund auf seiner Vorschauseite, die Sicherheitsfunktionen im Enterprise-Einsatz seien noch leistungsfähiger als beim Vorgänger. So bietet iOS 8 nun Passcode-Schutz für alle wichtigeren Datentypen, einschließlich aller Apps von Drittanbietern sowie für native Anwendungen wie Kalender, Kontakte, Mail, Nachrichten, Notizen und Erinnerungen. Diese Funktion bietet enorme Vorteile im ByoD-Umfeld, da private und berufliche Apps und Daten somit besser getrennt werden können.

Außerdem können Nutzer nun einzelne Mails mit sensiblen Informationen einfach via S/MIME signieren und verschlüsseln, indem sie eine entsprechende Option beim Verfassen wählen. Für eine sichere Verbindung in iOS 8 sorgt außerdem Always-on-VPN. Wie der Name bereits verrät, muss der Nutzer mit dieser Funktion nicht mehr jedes Mal neu eine VPN-Verbindung zum Unternehmensnetz aufbauen, wenn erforderlich. Weiterhin stellt Apple VPN-Anbietern spezielle Entwicklungsschnittstellen für Content-Filter-Tools zur Verfügung. Diese sollen sicherstellen, dass Anwender keinen Zugriff auf unerwünschte Online-Inhalte bekommen, egal ob via App oder Browser.

iOS 8 ermöglicht als neues Feature auch die Verwendung von Zertifikat-basierendem Single Sign-On (SSO) für die Nutzung von Unternehmensanwendungen. Auf diese Weise sind die Anwender in der Lage, zwischen verschiedenen Unternehmens-Apps hin- und herzuwechseln, ohne ihre Passwörter neu eingeben zu müssen.

Bessere Content-Verwaltung und -Ablage

Apple positioniert die iCloud Drive als zentralen Cloud-Speicher.
Apple positioniert die iCloud Drive als zentralen Cloud-Speicher.
Foto: Apple

Zudem erhalten sie dank zusätzlicher Policies neue Tools für die Bereitstellung, Verwaltung und Löschung von Büchern, PDFs und anderer Dokumente. Die neue Betriebssystemversion gibt ihnen außerdem mehr Kontrolle über Dateien, die über den Safari-Browser von Unternehmensnetzen geladen wurden sowie über Dokumente, die der Nutzer in der iCloud speichert.

Als weiteren Punkt können die Admins mit iOS 8 vorgeben, mit welchen Anwendungen diese Dateien geöffnet werden dürfen. Die Anwender wiederum haben dank eines neuen Device-Management-UIs nun die Möglichkeit, einige der für sie geltenden Restriktionen auf dem Gerät einzusehen - in der Hoffnung, dass sie diese und die damit verbundenen Einschränkungen besser verstehen und akzeptieren.

Apropos iCloud: Die wohl wichtigste Ankündigung auf der WWDC Anfang Juni im Bereich Content war wohl iCloud Drive, eine erweiterte Version von iCloud, über die Apple-Nutzer zentral auf ihre gesamten Inhalte zugreifen und sie verwalten können, angefangen von Geschäftsunterlagen über Mediendateien und Fotos. Die Cloud-Storage-Lösung erlaubt es Nutzern, Ordner und Dateien online zu speichern und mit ihren Mac-, iOS- und Windows-Geräten zu synchronisieren - sofern IT-Administratoren die Verwendung von iCloud Drive auf verwalteten Geräten nicht deaktivieren.

Letzteres ist nach der jüngsten Hacker-Attacke, die Dutzende von Nacktfotos von Prominenten ins Web spülte, gut denkbar - auch wenn Apple nach eigenen Angaben bei einer Untersuchung keine Anzeichen für eine Kompromittierung des iCloud-Online-Speicherdienstes fand. Statt die Passwörter bei einer Attacke direkt aus den Apple-Systemen zu stehlen, hätten die Hacker den Zugang zu den Profilen vielmehr über die richtigen Antworten auf typische Sicherheitsfragen bekommen oder die Passwörter mit fingierten E-Mails abgegriffen. Um die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen, will Apple künftig Nutzer per E-Mail und Mitteilungen informieren, wenn jemand versucht, ihr Passwort zu wechseln, oder Daten aus dem Speicherdienst iCloud auf ein neues Gerät herunterzuladen.