China kauft Google, Google durchsucht die Zukunft
Zum Teil verbreiten die einzelnen Dependancen von Google ihre eigenen Meldungen: Der australische Ableger brachte im vergangenen Jahr einen Bericht über den neuen Service gDay. Der Dienst bediene sich der künstlichen Intelligenz und könne Informationen der kommenden 24 Stunden vorab veröffentlichen. Basis sei die in Sydney entwickelte Technik Machine Automated Temporal Extrapolation (Mate), die aus geschichtlichen Daten, gespeicherten Web-Inhalten, wiederkehrenden Ereignissen und einer Anlayse auf Basis der Fuzzy-Logik ein Zukunftsszenario entwerfe.
2006 wurde Google selbst zum Gegenstand von Aprilscherzen. Die britische News-Site The Register meldete den mehrheitlichen Verkauf der Such-Company an die Volksrepublik China. Das neu gegründete chinesische Ministerium für Informationen habe 140 Millionen Class-B-Aktien erworben. Der Deal wurde laut The Register nur in einem Google-Blog für die Kantinen-Speisekarte angedeutet. In der Folge glitt die Meldung dermaßen ins Absurde ab (die Rede war etwa von einer Schönheitsoperation an beiden Google-Gründern, damit sie chinesische Gesichtszüge tragen), dass der Aprilscherz offensichtlich wurde. Dennoch passt die Nachricht zum damaligen Zeitgeschehen. Im Januar 2006 hatte Google eine chinesische Suchmaschine gestartet, die die Ergebnisse im Sinne der Staatsregierung filtert. An der vorauseilenden Zensur und der wachsenden Macht von Google im Internet entzündete sich weltweite Kritik. The Register griff in der Aprilmeldung auch die Angst vor Googles Allmacht auf: "Unsere Recherchen haben ergeben, dass Google seit Jahren für China arbeitet und Daten von US-Bürgern gesammelt hat", schilderte die Site zum 1. April.