Social-Media-Recruiting

Die Begeisterung lässt nach

28.03.2014
Neue Rekrutierungswege via Social Media und mobile Geräte bleiben bei Personalern populär, doch die Dynamik ist etwas gesunken. Das ergab eine Studie des unabhängigen Portals Online-Recruiting.net.

Deutschlands Personalabteilungen setzen zwar weiter auf Social Media, um Personal zu finden, doch inzwischen ist eine gewisse Ernüchterung eingetreten. Traditionelle Verfahren werden wieder wichtiger.

Eine Rückkehr zu klassischen Jobportalen sowie zu Dienstleistern wie Personalberatern und Zeitarbeitsfirmen registriert das Beratungsunternehmen Online-recruiting.net. Eine soeben abgeschlossene Umfrage unter 422 deutschen Personalern habe ergeben, dass 88 Prozent wieder verstärkt Jobportale nutzen - in einer vergleichbaren Umfrage 2012 waren es 84 Prozent. Demnach nehmen außerdem 44 Prozent externe Hilfe von Beratern und Zeitarbeitsfirmen in Anspruch. Vor zwei Jahren waren es 35 Prozent.

Viele Firmen haben noch kein Budget für Social-Media-Recruiting.
Viele Firmen haben noch kein Budget für Social-Media-Recruiting.
Foto: bröc/Fotolia.com

Social Media bleiben laut Studie dennoch wichtig, allerdings eher für das sogenannte Active Sourcing, also das direkte Aufspüren und Rekrutieren von Spezialisten im Netz, als für das Personal-Marketing und Employer Branding. Neben Social Media kommt hierbei auch die Durchsuchung eigener und öffentlicher Lebenslaufdatenbanken zum Einsatz. Außerdem werden Recruiting-Messen genutzt (50 Prozent), darüber hinaus das eigene Intranet.

Die Erfolgsquote beim Rekrutieren im Social Web ist eher mäßig. 43 Prozent der Befragten sagen, sie hätten via Social-Web-Kontakte Stellen besetzen können. Knapp ein Drittel davon (29 Prozent) berichtet, zwischen einer und fünf Positionen seien auf diesem Weg vergeben worden. 31 Prozent haben hingegen keine Stellen mittels sozialer Medien besetzt, und mehr als ein Viertel der Befragten vermochte darüber keine Auskunft zu geben.

Das am intensivsten genutzte Netzwerk ist Xing. Vor allem auf Firmenprofile wird gesetzt: 63 Prozent der Befragten versuchen damit gelegentlich oder ständig, Kontakte zu geeigneten Kandidaten zu knüpfen. Eine hohe Bedeutung wird auch den firmeneigenen Intranets zugeschrieben.

Obwohl Social-Media-Recruiting nach Meinung der Mehrheit ein zeitintensives Unterfangen ist, wird eher wenig Zeit dafür aufgewendet: 36 Prozent der Befragten veranschlagen rund eine Stunde pro Woche, 39 Prozent verbringen zwischen fünf Stunden (21 Prozent) und 40 Stunden (zwei Prozent) damit.

Knappe Budgets

Geld gibt es dafür eher nicht. 57 Prozent sagen, sie hätten kein Budget für Social-Media-Recruiting zur Verfügung. Im Vergleich zu Sommer 2012 fällt auf, dass vor allem die größeren Budgets (zwischen 10.000 und 20.000 Euro) eher selten geworden sind.

Mobile Recruiting wird sich nach Meinung der Umfrageinitiatoren 2014 nicht durchsetzen. Zwar stuften viele Experten das Thema als wichtig ein, doch planten nur 26 Prozent der befragten Personaler, ihre Karriereseiten für mobile Endgeräte zu optimieren. Der Prozentsatz der Seiten, bei denen das bereits geschehen ist, stagniert bei 30 Prozent.(hk)