Blackberry-Service

Die Bedeutung des NOC für RIM

06.08.2007
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Datenpuffer für mehr Zuverlässigkeit

Um sicherzustellen, dass die ganze Kommunikation reibungslos in Echtzeit auch über GPRS-Mobilfunknetze, die nicht unbedingt für ihre QoS berühmt sind, und das öffentliche Internet funktioniert, weist das NOC noch zwei Besonderheiten auf: In Richtung Blackberry werden maximal fünf Datenpakete pro User in einer Queue gehalten, wenn das Gerät offline, also nicht zu erreichen ist. Nach sieben Tagen wird ein Datenpaket verworfen und nicht mehr gesendet. In Richtung BES werden Pakete maximal sieben Minuten gehalten, falls dieser offline ist. Nimmt der Server das Paket nach sieben Minuten nicht ab, so wird es verworfen und der Blackberry informiert.

Diese zwischengespeicherten Pakete könnten potenzielle Angreifer eventuell ausspähen. Ein Unterfangen, das für RIM-Techniker Kuehner aber wenig Aussicht auf Erfolg hat: "Zum einen ist das NOC gegenüber dem Internet mit Intrusion-Detection- und Prevention-Systemen geschützt, zum anderen sind die eigentlichen Mails mit AES oder Triple DES verschlüsselt." Genauere Angaben zu den verwendeten Sicherheitssystemen und der eingesetzten Hardware wollte Kuehner öffentlich aber nicht machen, denn diese Informationen bekommen nur große Unternehmenskunden und Partner gegen Abgabe eines Non-Disclosure-Agreements (NDA). RIM verteidigt diese restriktive Informationspolitik damit, dass man potenziellen Angreifern keine Anhaltspunkte liefern wolle. Eine Politik, die sich bislang bewährt habe: Selbst der Chaos Computer Club (CCC) habe sich am Londoner NOC die Zähne ausgebissen.