Die Bank der Zukunft

16.05.2006
Von 
Bernd Seidel ist freier Journalist und Coach in München.
Banken stehen gewaltige Veränderungen bevor: Der Konkurrenzdruck ist groß - der Margendruck enorm. Die Kunden sind erwachsen und haben gelernt, dass sie fordern können. Neue Geschäftsprozesse und IT-Infrastrukturen sind die Antwort.

"In Deutschland gibt es deutlich mehr Bankfilialen als Bäckereien, Apotheken oder Tankstellen: Von Versorgungslücken bei Geldinstituten kann daher nicht die Rede sein." Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesverbands Deutscher Banken. Neben einem Überangebot müssen Finanzunternehmen zudem verstärkt gesetzlichen Auflagen gerecht werden wie "Markets in Financial Instruments Device" (MIFID), Basel II, KonTraG und Sarbanes Oxley (SOX).

Um den Bedarf am Markt decken und die eigene Marktposition ausbauen zu können, ist das Banken-Management daher gefordert, das Unternehmen sowohl strategisch als auch operativ für die Zukunft zu positionieren und konsequent auszurichten. Die Orientierung am Kundenbedarf sowie an Zielen und Prozessen des Kunden rückt dabei in den Mittelpunkt.

Finanzdienstleister müssen sich vom "Geldverwalter" hin zum "Bedarfsmanager" entwickeln.

Eine weitere Säule der neuen Unternehmensstruktur ist eine moderne IT-Architektur. Nur eine flexible und modular aufgebaute Service-orientierte Architektur (SOA) taugt als Fundament für schlanke und agile Geschäftsprozesse, die nötig sind, um der Geschwindigkeit im Wandel der Märkte zu folgen. Gleichzeitig sind Banken wie keine andere Branche angreifbar für Cyber-Kriminelle, denn ihr Geschäft läuft zu 100 Prozent mit IT. Daher ist ein umfassendes Sicherheits-Management nötig.

Kein Geschäft ist so virtuell und damit so auf die IT angewiesen wie das Bank- und Finanzwesen. Folgerichtig ist die Bankenbranche das Marktsegment, das am stärksten in IT investiert hat und investieren wird.