Die Argumentation muss stimmen

21.12.2000
Während es in Großbritannien aufgrund des Ausbildungssystems üblich ist, seinen Berufseinstieg in einem fachfremden Bereich wahrzunehmen, ist der Quereinstieg in Deutschland generell noch eher selten und mit entsprechenden Schwierigkeiten verbunden. Der Bewerber, der vor allem aufgrund seiner Ausbildung für eine Position prädestiniert scheint, wird dem, dessen Eignung „nur“ auf berufspraktischen Erfahrungen oder Weiterbildungen beruht, meist noch vorgezogen.

Nichtsdestotrotz zeigt die Erfahrung, dass der Quereinstieg dennoch möglich ist und dass sich gerade diese Kandidaten im Job häufig besonders bewähren. Das wohl Wichtigste in diesem Zusammenhang ist die richtige Argumentation: Es gilt, sich selbst und seine Fähigkeiten so darzustellen, dass die Verbindung zwischen Person und Position/Unternehmen glaubhaft erscheint und den Bewerber interessant macht.

Susanne Culo, Beraterin bei Kienbaum.
Susanne Culo, Beraterin bei Kienbaum.

Am schwierigsten scheint dies sicherlich in den schriftlichen Unterlagen. Setzen Sie den Fokus sowohl im Anschreiben als auch im Lebenslauf auf die Dinge, die mit der Wunschposition in Verbindung stehen, heben Sie diese hervor. Zertifikate oder Zeugnisse, die Sie durch die Teilnahme an relevanten Seminaren, Schulungen etc. erworben haben, gehören natürlich zu den Unterlagen dazu.

Es lassen sich keine Mindestvoraussetzungen definieren, welche Quereinsteiger innerhalb einer bestimmten Branche zu erfüllen haben. Wichtig ist vorrangig relevante Erfahrung – ob diese theoretisch aus Schulen oder persönlichem Interesse oder praktisch aus Nebenjobs, Projektteilnahmen oder Praktika herrührt, ist prinzipiell egal.

Gerade im IT-Umfeld arbeiten Menschen mit den unterschiedlichsten Ausbildungen – (Wirtschafts)Informatiker sind eben rar – und Kandidaten mit einem abgeschlossenen naturwissenschaftlichen Studium beispielsweise wird allgemein eine hohe analytische Fähigkeit zugetraut. Ein Vorteil, und wer darüber hinaus über erste Programmiererfahrung verfügt, gilt häufig als hoffnungsvoller Kandidat, dem das nötige Fachwissen unternehmensintern angeeignet werden kann.