Die Angst des Anfängers vor dem Anfang:Terminüberschreitungen sind die Regel

16.01.1981

BASEL (sg) - Auch wenn die Notwendigkeit, EDV einzusetzen, heute von vielen Klein- und Mittelbetrieben nicht mehr bestritten wird, werden konkrete Maßnahmen doch von Mal zu Mal verschoben. Dies kommt nicht von ungefähr.

Es beginnt bereits bei der Evaluation, beispielsweise mit der Frage, welche und wie viele Anbieter man einladen soll. Nicht selten droht der potentielle Anwender schon auf der Stufe der Vor-Auswahl in einer Fülle von Informationen, welche ihm nur zu einem genügen Teil wirklich zur Entscheidungsfindung nützen, zu ertrinken.

In dieser Situation erinnert sich der überforderte Erstanwender in der Regel befreundeter Firmen, die den Schritt ins EDV-Zeitalter bereits vollzogen haben Dort läßt er sich darüber aufklären, was ihn bei einer Computer-Installation alles erwartet. Und mit Erstaunen muß er erkennen, daß alles das noch von keiner der anbietenden Herstellerfirmen je gesagt worden ist.

Da ist dann die Rede von Terminüberschreitungen (70 Prozent der Erstanwender wissen davon ein Lied zu singen) oder von der Fehleinschätzung der Hardware-Kapazitäten (40 Prozent aller Anlagen mußten nach Ablieferung an den Anwender zum Teil erheblich aufgestockt werden) und von Umstellungsschwierigkeiten, etwa aufgrund einer unvollständigen Software. Davon wird rund die Hälfte aller Erstanwender betroffen.

Keiner der so gebeutelten Anwender möchte heute jedoch noch einmal in die Vor-EDV-Zeit zurückversetzt werden: man ist irgendwie doch zufrieden.

Dennoch sind solche Eindrücke von EDV-Mißständen dem Entscheid eines Erstanwenders nicht förderlich. Für ihn bleibt die bange Frage, ob er vielleicht Gleiches durchzumachen hat wie die von ihm befragten Anwender.