Die Abhängigkeit der Couchpotatoes von ERP-Software

19.06.2006
Um im schnelllebigen Geschäft mit DVDs für Handel und Videotheken erfolgreich zu sein, braucht es Sachverstand, Erfahrung und ein bisschen Glück. Aber das allein reicht nicht: Ebenso wichtig ist eine leistungfähige ERP-Software, die Produktion, Lagerhaltung, Faktura, Buchhaltung und Logistik abwickelt. Die Media Cooporation One GmbH hat sich für das ERP-System godesys SO: Business Software entschieden.

Ob „Mission impossible 3“, „Nirgendwo in Afrika“ oder „Nussknacker und Mausekönig“: Beim gemütlichen Video- oder DVD-Abend daheim bei Bier und Kartoffelchips macht sich niemand Gedanken darüber, wie ein Film in die Videothek gelangt und dass er gleichzeitig in über 4.000 Verleihstellen in Deutschland zu haben ist - und dass es in vier Wochen mit Sicherheit wieder andere Streifen geben wird. Ist auch nicht nötig. Hauptsache, der Nachschub reißt nicht ab.

Es ist sozusagen die Gretchenfrage des Filmgeschäfts: Woran erkennt man, ob ein Film gut läuft oder ob er floppt? Hagen Behring, Geschäftsführer der Media Cooporation One GmbH, kurz: MC One, muss nicht lange überlegen: „Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung, das richtige Näschen und manchmal auch ein Quentchen Glück“, lautet seine Antwort. Und Erfahrung hat Behring reichlich, quer durch alle Filmgenres, von Horror bis Komik, von Family bis Drama. Denn die MC One verdient ihr Geld mit dem Erwerb von Filmrechten für den deutschsprachigen Raum und mit der anschliessenden Vermarktung der Streifen.

Hagen Behring, Geschäftsführer der Media Cooporation One GmbH
Hagen Behring, Geschäftsführer der Media Cooporation One GmbH

Um am Markt erfolgreich zu sein, muss Behrend den Publikumsgeschmack treffen, manchmal auch den Zeitgeist. Und er muss abschätzen, wie lange sich ein Titel behaupten kann, ehe das Interesse nachlässt und durch andere Streifen von den vorderen Plätzen verdrängt wird. Denn längst nicht jeder Film schafft es in die Kinos. Daneben gibt es die „straight to video“-Produktionen gefragt, deren Lebenszyklus mit einer DVD-Premiere beginnen. Hier gelten andere Vermarktungsspielregeln: Denn während der ersten sechs bis zehn Wochen, in denen die DVD im Verleih ist, ist sie noch nicht im Handel erhältlich. Anders ausgedrückt: Ein Titel kann erst dann käuflich erworben werden, wenn die Videotheken eine angemessene exklusive „Verleih-Zeit“ hatten.

Geschäftsführer Behring darf bei den unterschiedlichen Vermarktungszyklen und der zeitgerechten Belieferung von Videotheken und Handel kein Fehler unterlaufen. „Noch schwieriger wäre es, wenn wir unsere unternehmerischen und logistischen Prozesse nicht im Griff hätten“. Bei MC One sorgt die godesys SO: Business Software dafür, das die sich Behrings Erfahrung und Sachverstand auch in geschäftlichen Erfolg umsetzten lässt. Das ERP-System managt nicht nur die komplexe Warenwirtschaft, sondern liefert auch die entsprechenden Schnittstellen zu Lager und Logistik.

„Etwa 1,5 bis 2 Millionen DVDs laufen bei uns pro Jahr durch“, berichtet Behring; „im Bestand haben wir derzeit ca. 250 Titel, pro Jahr kommen rund 50 neue hinzu - das sind im Schnitt vier pro Monat; einige alte Streifen werden immer mal wieder aussortiert. Aktuell sind etwa 400.000 Scheiben am Lager, aber unser Bestand ist ständig in Bewegung“. Seine Abnehmer sind Videotheken, Großhändler und der Elektrofachhandel. Obwohl die Videotheken ihre Bestellungen über Einkaufszentralen zentral platzieren, geschieht die Auslieferung dennoch dezentral. Jede Videothek wird pro Bestellung einzeln angefahren, im Schnitt ein- bis zweimal im Monat. Eine Durchschnittsbestellung besteht aus ein bis zwei Titeln, wobei pro Titel drei bis fünf DVDs ausgeliefert werden. Hier stimmt er wirklich, der Satz von dem Kleinvieh. „Nehmen Sie allein den letzten Monat: da haben wir 3.300 Einzelaufträge verbucht, mit insgesamt ca. 120.000 DVDs. Das entspricht 3.300 Rechnungen, und 3.300 Lieferscheinen“, so Behring. „Dank unserer Business Software wissen wir stets tagesaktuell, wo wir stehen, was bereits fakturiert ist, und welche Bestellungen als nächstes ausgeliefert werden müssen“.

Besonders stolz ist Behrends auf die speziell angepasste Schnittstelle zwischen der godesys-Software und dem System seines Logistikdienstleisters, der für MC One die DVDs presst, sie einlagert und auch den Versand übernimmt. „Die nahtlose Einbindung von Lager und Logistik in unsere Warenwirtschaft war für uns eine Grundvoraussetzung und erleichtert unser Leben erheblich. In Zukunft werden wir auch die Retouren über unser ERP-System verwalten“, so Behring.

„Schon in der Auswahlphase war klar, dass MC ONE eine Software braucht, die die speziellen Prozesse für die Konsumgüterfertigung abdeckt, die sehr anpassungsfähig und einfach und intuitiv zu bedienen ist“, erinnert sich godesys Gründer und Vorstand Godelef Kühl. „Eine Hauptanforderung an das ERP-System war es außerdem, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten über die Unternehmensgrenzen hinweg den Zugriff auf die jeweils freigegebenen Daten zu ermöglichen. Und superschnell mußte es gehen“. Und nach Vertragsabschluß vergingen nur zwei Wochen, bis die 20 Arbeitsplätze mit einem lauffähigen System ausgestattet waren.

„Für uns liegt der eigentliche Nutzen der godesys Software darin, dass wir die Ressourcen sehr gezielt steuern und einsetzen können und oft ungeahnte Potenziale entdecken. Die getätigten Einsparungen an Zeit und Manpower zahlen sich unmittelbar aus“, sagt Behrend, „Allein bei der Erfassung der Aufträge sparen wir 75 Prozent der vorher benötigten Zeit ein. Früher mußten wir alle Aufträge sozusagen doppelt erfassen und manuell in das System eingeben.“ Insgesamt zieht er ein rundum positives Resümee: „Die Investition hat sich für uns auf jeden Fall gerechnet“ sagt der MC ONE Geschäftsführer zufrieden.