System für Streitschlichtung

Die 6 Punkte des Konfliktmanagements

30.08.2011
Von Kolja Kröger

Internen Mediatorenpool aufbauen

Wenn es nicht auf einen Schlag funktioniert, sollten Unternehmen die einzelnen Elemente des Konfliktmanagement sukzessive aufbauen. Diese sind:

  • Konflikt-Anlaufstellen: Sie sind das Frühwarnsystem und weisen den Weg zu den richtigen Ansprechpartnern. Wenn es um Streit in der Firma geht, können Ombudspersonen genau wie ausgebildete Konfliktberater oder Personalberater als Anlaufstellen dienen. Für Konflikte zwischen Unternehmen eignen sich etwa die Rechtsabteilung, Anwälte von außen oder Projektleiter.

  • Die Wahl des richtigen Lösungsverfahrens: Eine Eskalationsklausel im Arbeitsvertrag kann der erste Schritt zur Lösung von Konflikten sein, auch die Personalabteilung kann Kriterien für den Umgang mit den unterschiedlichsten Streitfragen aufstellen. Von Seiten der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit oder der International Chamber of Commerce gibt es Richtlinien für streitende Firmen.

  • Konfliktbearbeiter: Sie müssen nicht nur benannt, sondern auch dann verfügbar sein, wenn ein Streit ausbricht. Im Haus bietet sich etwa ein eigener Mediatorenpool an. Auf Listen mit Schiedsgutachtern oder Pools mit externen Mediatoren lassen sich Profis finden, die den Streit zwischen Unternehmen eindämmen oder beilegen helfen.

  • Verfahrensstandards: Sie sorgen für einen klar geregelten und vor allem transparenten Prozess der Konfliktbewältigung. Hausinterne Mediatoren können beispielsweise nach speziellen Leitlinien arbeiten. Für Streitigkeiten zwischen Firmen hat die International Chamber of Commerce eine Amicable Dispute Resolution entwickelt. Denn nicht jeder Streit muss gleich vor einem Richter landen.

  • Dokumentation und Qualitätssicherung: Ein Feedbacksystem, und wenn es aus Fragebögen besteht, hilft den Konfliktmanagern, ihr System weiterzuentwickeln. Mit einer systematischen Selbstevaluation finden die Konfliktmanager auch die Balken vor dem eigenen Auge. Mit einer Kostenerfassung lässt sich der Konflikt mit anderen Unternehmen dokumentieren.

  • Darstellung nach Innen und Außen: Tue Gutes und sprich darüber. Erst wenn die Kollegen wissen, dass es ein System zur Streitschlichtung gibt, werden sie es von sich aus nutzen. Hier hilft schon eine Präsentation im Intranet, persönlicher wird aber eine Inhouse-Roadshow. Eine branchenspezifische Selbstverpflichtung macht professionelle Hilfe für Streitigkeiten über Unternehmensgrenzen hinweg bekannt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)