Die 5100 bestätigt den Trend 30 Jahre ist es her, daß IBM nahezu den Eintritt ins Computer-Zeitalter verschlief, weil man zu Eniacs Zeiten am "Riesenheizofen mit Rechenmöglichkeiten" nicht interessiert war. 15 Jahre vergingen, seit IBM mit der Entscheidun

19.09.1975

Die 5100 bestätigt den Trend

30 Jahre ist es her, daß IBM nahezu den Eintritt ins Computer-Zeitalter verschlief, weil man zu Eniacs Zeiten am "Riesenheizofen mit Rechenmöglichkeiten" nicht interessiert war.

15 Jahre vergingen, seit IBM mit der Entscheidung, eine völlig neuartige Systemarchitektur für die Serie 360 einzufahren, geradezu das Schicksal der Firma auf eine einzige Karte setzte" - so Selbstdarstellung des IBM-Top-Managements.

IBM hat dazugelernt. Immer vielfältiger wurde die Produktpalette. Die Neuankündigung des Tischrechners IBM 5100 macht deutlich, daß der Marktführer die Zeichen der Zeit erkennt.

Das neueste IBM-Baby ist sogar DFÜ-tauglich und für gut 3500 Dollar läßt sich ein 80 Zeichen/ Sekunde-Drucker anschließen.

Verteilte Intelligenz - jetzt erst recht

Damit erfährt das "Konzept der verteilten Intelligenz" wieder mal Bestätigung und erneut Belebung. Für IBM scheint jetzt ganz klar zu sein, daß die Zeit der "einsamen Zentralrechner" vorbei ist. Deshalb System 3, System 32, die ganzen Terminal-Familien und jetzt die 5100.

Das System Network Architecture mit der Übertragungsprozedur SDLC, der Zugriffsmethode VTAM und dem Netzwerk-Steuerprogramm NCP ist die logische Ergänzung zu entsprechenden Hardware-Ankündigungen. "Intelligenz am Arbeitsplatz" - aber verteilt nach Wirtschaftlichkeit zwischen "Intelligenz vor Ort" und "Computerleistung aus der Steckdose" und Direkterfassung mit Direktverarbeitung im Point of Sales-Terminal sind nicht nur Marketing-Schlagworte, sondern die tragenden technischen Konzeptionen für die nahe Zukunft.

Damit geht einher die verbesserte Betriebsdatenerfassung in Fabrik und Labor und die Integration der Prozeßrechner-Anwendungen ins betriebliche lnformationssystem.

Konkurrenz für teurere Alternativen

Wird das alles aber auch den IBM-Umsatz heben? Bekanntlich war die 360 wesentlich teuerer als 370-Maschinen. Systeme 32 werden auch da abgeschlossen, wo sie ein System 3 ersetzen sollen. Und langsam spricht sich rum, daß die programmierbare Disketten-Station 3741 IBM's billigster Stand-Alone-Rechner ist.

Das heißt war, denn jetzt kommt ja die 5100, die sicherlich für manchen eine Alternative zu teuereren Plänen bietet, - insbesondere, da auch Bänder heute schon und warum nicht bald auch Platten (notfalls Mixware) an den 64 K-Rechner anschließbar sind. 64 K heißt dabei übrigens Benutzerspeicher, da für Betriebssystem und APL- und Basic-Interpreter separate Read-Only-Speicher vorhanden sind.

übrigens kommt er jetzt doch, der langerwartete Preisdurchbruch in der eigentlichen EDV, der sich auf dem Sektor Taschenrechner bereits so spektakulär dokumentierte.