Mehr mobile Anwendungen nötig

Die 5 Typen der E-Government-Nutzer

10.11.2012
Von Johannes Klostermeier

Sehr zufrieden mit dem Online-Angebot der Verwaltung sind auch die mobilen E-Government-Pragmatiker. Bereits 85 Prozent nutzen E-Government und 60 Prozent die elektronische Steuererklärung Elster. 91 Prozent nutzen das Internet mehrmals täglich, 97 Prozent haben Spaß an der Internetnutzung. Entsprechend sind den mobilen E-Government-Pragmatikern Risiken im Bereich Datensicherheit und Datenschutz (37 Prozent) bewusst, auch sehen sie im Vergleich mit anderen Online-Angeboten durchaus Nachholbedarf bei Durchgängigkeit (58 Prozent) und Nutzerführung (40 Prozent).

Die prädigitalen E-Government-Desinteressierten zeichnen sich durch eine deutlich unterdurchschnittliche E-Government-Nutzung aus: Nur zehn Prozent nutzen Online-Bürgerdienste. Wesentlich für dieses Desinteresse scheint die geringe Nutzenerwartung dieser Gruppe zu sein: Die vermuteten Vorteile von Online-Bürgerdiensten wie etwa Elster liegen bei dieser Gruppe auf dem niedrigsten Niveau.

Statt ins Rathaus der Stadt (hier: Wiesbaden) gehen die mobilen E-Government-Pragmatiker ins Web.
Statt ins Rathaus der Stadt (hier: Wiesbaden) gehen die mobilen E-Government-Pragmatiker ins Web.
Foto: Michael Kügler - Fotolia.com

Auch die digitalen Government- und E-Government-Skeptiker sind überdurchschnittlich zurückhaltend: Nur 28 Prozent von ihnen nutzen Online-Bürgerdienste. 38 Prozent sagen von sich, dass sie zufrieden mit dem E-Government-Angebot ihrer Stadt oder Kommune sind. Das ist der niedrigste Wert in allen Gruppen. Der mobile Zugriff auf Bürgerdienste wird mehrheitlich als eher unwichtig erachtet. Gleichzeitig sind diese Nutzer in der digitalen Welt grundsätzlich angekommen: sie nutzen zu knapp 90 Prozent gerne das Internet.

Digitale Unkundige haben unwissentlich bereits Erfahrungen gesammelt

Digitale E-Government-Unkundige haben bereits zu 75 Prozent Erfahrung mit E-Government-Angeboten gesammelt. Sie sind sich dessen allerdings nicht bewusst, da sie mit den Begrifflichkeiten offenbar nicht vertraut sind. Dennoch sind sie am Online-Angebot der Verwaltung interessiert und wollen dies zukünftig nutzen. Wichtigste Hindernisse für eine intensivere Nutzung waren für 59 Prozent bislang die mangelnde Durchgängigkeit von Angeboten und für 55 Prozent eine unzureichende Hilfestellung. Nicht nur der PC als Endgerät, auch mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets werden von 60 Prozent dieser Gruppe als zunehmend wichtig für E-Government angesehen.

In der von TNS Infratest durchgeführten Online-Befragung wurden für den E-Government-Monitor 2012 jeweils 1000 Interviews in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Großbritannien und Nordirland durchgeführt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.