IT-Dienstleister im Kundenurteil

Die 25 größten Systemhäuser 2012

10.12.2012
Von 
Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.

Einnahmen steigen deutlich

Die Gruppe der Top-25-Häuser in Deutschland nahm im vergangenen Jahr rund 6,145 Milliarden Euro ein, das sind knapp 13 Prozent mehr als noch 2010. Damals konnte sie 5,452 Milliarden Euro verbuchen. Die Zuwachsrate ging 2011 allerdings gegenüber der Vergleichszahl 2010 um vier Prozentpunkte zurück, damals hatten die Erlöse der Top-25 um 17 Prozent zugelegt.

Die sechs größten Systemhäuser haben 2011 hierzulande einen Gesamtumsatz von 4,163 Milliarden Euro erzielt, das sind 13,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2010 legte die Spitzengruppe sogar um annähernd 18 Prozent zu. Zusammen erwirtschaften diese sechs Unternehmen kumuliert fast 68 Prozent des Gesamtumsatzes der 25-Top-Häuser in Deutschland (2010: 67 Prozent).

Die Unternehmen auf den Rängen sieben bis 25 wuchsen 2011 kumuliert um zehn Prozent gegenüber Vorjahr, wobei hier der Umsatzeinbruch von ADA mit einem Minus von über 44 Millionen Euro (oder 27 Prozent der Unternehmenseinnahmen) die Gruppenbilanz verhagelte.

Erst schwach, dann pleite

Die bereits 2011 schwächelnde ADA musste im Frühjahr 2012 Insolvenz anmelden und wurde wenige Monate später vom Druckerhersteller Ricoh übernommen, der das ADA-Geschäft in einer eigenständigen Business Unit fortführen will. Probleme hatten sich bei ADA schon viel früher gezeigt: Der Umsatz in Deutschland sank von 185 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 164,4 Millionen im Jahr darauf. 2011 schmolzen die Erlöse sogar auf 120 Millionen Euro ab. Damit wurde das Systemhaus im Ranking von Platz sieben auf Platz 13 durchgereicht und machte den Weg für Dimension Data frei. Mit einem Vorsprung von 40 Millionen Euro Umsatz auf den Nächstplatzierte hat das Unternehmen den Abstand zum Mittelfeld noch einmal ausgebaut. Verfolger Profi Engineering AG rückt auf Platz acht vor, bei nahezu stagnierenden Einnahmen.

Aufsteiger überzeugen

Den weitesten Satz nach vorn legte die Datagroup AG vor.
Den weitesten Satz nach vorn legte die Datagroup AG vor.

Den weitesten Satz nach vorn legte innerhalb der letzten drei Jahre die Datagroup AG vor: Sie hat sich auf Platz neun erstmals unter die Top-Ten gemischt. Aktuell beschäftigt sie über 1.300 Mitarbeiter an 18 Standorten. Das Unternehmen strebt weiter nach Größe, im Mai 2012 übernahm es den SAP-Spezialisten Consinto. Außerdem ist erstmals nach einem soliden Wachstum auch Controlware in die Top Ten vorgerückt.

Schön zu beobachten war, wie sich geschäftlicher Erfolg in den Anwenderbewertungen niederschlägt: Sowohl Kumatronik, kürzlich von Bechtle übernommen, als auch das in die Insolvenz gerutschte ADA-Systemhaus haben in den Augen der von der COMPUTERWOCHE befragten Anwender an Qualität eingebüßt. Die Aufsteiger unter den Top-25-Häusern konnten sich dagegen fast durchweg laut Kundenurteil mit ihren Projekten empfehlen. (jha).

Sonderfall T-Systems

T-Systems wird aufgrund schlechter Vergleichbarkeit nicht im Ranking berücksichtigt. Zum einen reiht sich die Telekom-Tocher mit ihren Konzernstrukturen nicht in den mittelständisch geprägten Systemhausmarkt ein, zum anderen bedient sie nur die 400 umsatzstärksten Kunden. Kleinere Anwender betreut der Geschäftskundenvertrieb der Telekom direkt. Lediglich sehr kleine Firmen mit wenigen PC-Arbeitsplätzen werden von Vertriebspartnern versorgt.