Kleine Helfer für die Festplatte

Die 13 wichtigsten Storage-Tools

11.11.2010
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Grsync / rsync - Backups komfortabel durchführen

Das Tool rsync ist unbestritten eines der schnellsten und flexibelsten Backup-Werkzeuge. Nicht jedem liegt jedoch die Kommandozeilen-Bedienung. Grsync visualisiert das Helferlein. Somit können Anwender das mächtige Werkzeug mit der Maus bedienen.

Funktionalität: Grsync ist genau genommen eine grafische Oberfläche für das Konsolen-Tool rsync. Dabei lassen sich Ordner auf einfache Weise mittels Maus synchronisieren. Die GUI stellt dabei die wichtigsten rsync-Optionen zur Verfügung. Wie bei der Konsolen-Ausgabe können Sie einen Sicherungs-Lauf zunächst simulieren, bevor dieser ausgeführt wird. Das ist vor allen Dingen interessant, wenn automatisches Löschen nicht vorhandener Dateien im Quell-Verzeichnis aktiviert ist.

Installation: Von der Homepage können Sie lediglich den Quellcode beziehen. Die Entwickler stellen keine Binärpakete zur Verfügung. Allerdings finden Sie dort die Links zu den Binärpaketen für Mac OS X und Windows. Mac-Anwender benötigen allerdings das GTK+OS-X-Framework. Linux-Anwender müssen das Tool aber nicht zwangsläufig selbst kompilieren. Viele Distributionen stellen das Backup-Werkzeug in den Repositories zur Verfügung. Somit können Sie es mittels der bekannten Paket-Manager einspielen.

Absehbar: Während der Synchronisation zeigt das Tool die wahrscheinliche Restzeit des Prozesses und die momentan zu verarbeitende Datei an.
Absehbar: Während der Synchronisation zeigt das Tool die wahrscheinliche Restzeit des Prozesses und die momentan zu verarbeitende Datei an.

Bedienung: Das Tool lässt sich relativ einfach bedienen. Allerdings ist es von Vorteil, wenn Sie sich mit rsync, respektive dessen Optionen auskennen. Notwendig ist es aber nicht unbedingt. Grsync erlaubt es, verschiedene Sitzungen abzuspeichern. Somit können Sie bestimmte Szenarien vordefinieren und diese einfach laden. Diese Funktionalität spart natürlich Zeit. Weiterhin teilt das Tool die Optionen in unterschiedliche Kartei-Reiter ein. Unter „Basic“ finden Sie die gebräuchlichsten Schalter. Mit den „Advanced options“ können Sie zum Beispiel definieren, was mit symbolischen Links geschehen und ob die Datenübertragung komprimiert ablaufen soll. Letzteres ist bei Synchronisationen über langsame WAN-Verbindungen durchaus sinnvoll. Bei den „Extra option“ können Sie Befehle vor und nach dem rsync-Kommando ausführen und dem Programm sagen, dass es bei einem Fehler stoppen soll. Das lässt sich zum Beispiel einsetzen, um ein entferntes Laufwerk einzubinden, das Backup durchzuführen und die Netzverbindung wieder zu trennen.

Fazit: Mit Grsync lassen sich schnell bestimmte Sicherungs-Szenarien definieren und bei Gebrauch wieder laden. Anstatt sich durch die man-Page von rsync zu quälen, erklärt Grsync beim Überfahren einer Option mit der Maus, was dieser Schalter bewirkt. Dennoch ist es nicht so mächtig wie das Kommandozeilen-Tool selbst. Es fehlen zum Beispiel die include und exclude-Schalter mit denen sich Dateien und Ordner ausschließen oder explizit einbinden lassen. Sie haben zwar die Möglichkeit Dateien auszuwählen, aber immer nur eine Einzige. Somit fehlt die Möglichkeit, mehrere bestimmte Dateien eines Ordners im selben Sicherungslauf zu sichern. Ebenso lassen sich mit dem Tool Grsync keine zeitgesteuerten Jobs (Cronjobs) anlegen. Das können Sie mit rsync auch nicht. Wenn Sie aber den Konsolen-Befehl von rsync kennen, ist der Schritt zur Zeitsteuerung nur noch klein.

Grsync

Version:

1.1.1

Hersteller:

OPByte Software

Download Link:

Linux, Windows, Mac OS

Sprache:

englisch

Preis:

kostenlos

System:

Linux, Mac OS X, Windows

Alternativen

rsync, FlyBack