Internet-Tools und Dienste

Die 10 nützlichsten Dienste und Tools im Internet

08.05.2017
Von 
Roland Freist, Jahrgang 1962, studierte in München Kommunikationswissenschaft und arbeitete danach als Redakteur bei IT-Fachverlagen. Seit 1999 ist er selbstständig und schreibt Artikel zu Windows, Android, Anwendungen, Netzwerken, Security und Internet. Im professionellen Umfeld bearbeitet er Themen rund um Storage, Cloud-Computing und Virtualisierung.

7. Arztsuche 2.0: Jameda

Jameda blendet auf Wunsch eine Übersichtskarte ein, auf der Sie genau sehen können, wo sich in Ihrer Umgebung ein Arzt der gesuchten Fachrichtung niedergelassen hat.
Jameda blendet auf Wunsch eine Übersichtskarte ein, auf der Sie genau sehen können, wo sich in Ihrer Umgebung ein Arzt der gesuchten Fachrichtung niedergelassen hat.

Bewohner von größeren Städten kennen das Problem: Sie sind umgezogen, suchen in der Nachbarschaft einen Hausarzt und finden im Branchenverzeichnis gleich eine lange Liste mit Namen und Adressen. Oder Sie sind mit einem Facharzt unzufrieden und würden gern wechseln. Doch zu wem?

In diesen Fällen helfen Arztbewertungsportale weiter. Rund ein Dutzend Anbieter dieser Art existiert in Deutschland. Stellvertretend soll an dieser Stelle Jameda vorgestellt werden, das bekannteste und nach eigenen Angaben ebenfalls größte Portal. Dieses verzeichnet alle 275.000 niedergelassenen deutschen Ärzte, die von mehr als 5,5 Millionen Patienten bewertet werden.

Jameda lässt Sie nach Orten, Stadtteilen, Namen oder auch nach Fachrichtungen suchen. Es findet neben Ärzten auch Apotheken, Kliniken, Krankenkassen und medizinische Versorgungscenter. Sie alle können von den Patienten im Schulnotensystem bewertet werden, ein Feld für Kommentare ist in die Website eingebaut. Mit den Bewertungen ist es allerdings so eine Sache:

Hundertprozentig verlassen können Sie sich darauf nicht. Denn zum einen gibt es keine Garantie, dass sie auch tatsächlich von echten Patienten stammen, die bei diesem Arzt in Behandlung sind oder waren. Immerhin hat der Bundesgerichtshof (BGH) im Februar dieses Jahres entschieden, dass Portale auf Verlangen eines Arztes von den bewertenden Patienten Belege wie etwa Rezepte, Bonushefte oder Ähnliches anfordern sowie auch den Namen weitergeben müssen. Wenn der Patient solche Nachweise nicht vorlegen kann, muss die Bewertung gelöscht werden. Das geschieht jedoch lediglich dann, wenn sich ein Arzt über eine Bewertung oder einen Kommentar beschwert, was bei guten Urteilen vermutlich nicht der Fall sein wird.

Zum anderen steht hinter Jameda der Burda Verlag, der mit dem Angebot Geld verdienen will. Es wurde daher die Möglichkeit geschaffen, dass Ärzte sich über eine kostenpflichtige Silber-, Gold- oder Premium-Mitgliedschaft und die Zusatzoption "Top-Platzierung Fachgebiete" eine bessere Platzierung in der Ergebnisliste kaufen können. Seit einem Urteil des Landgerichts München vom März 2015 müssen die auch im Layout herausgehobenen, gekauften Top-Platzierungen allerdings als Anzeigen gekennzeichnet werden. Überdies wird auf ihrer Jameda-Seite nicht auf konkurrierende Praxen in der Umgebung hingewiesen. Ob ein Arzt für diesen Service bezahlt, erkennen Sie an einem kleinen Wimpel auf seiner Seite.

Übrigens: Auch Kunden von Jameda können schlechte Bewertungen erhalten. Dennoch sollten Sie Bewertungsseiten wie Jameda nicht als einzige Entscheidungshilfe benutzen, sondern auch bei Freunden und Kollegen, Ihrer Krankenkasse oder, im Fall eines Fachmediziners, bei Ihrem Hausarzt nachfragen.

8. Virensuche 2.0: Virustotal

Eine zweite Meinung einzuholen, ist nicht nur im Krankheitsfall sinnvoll. Auch Virenscanner sind nicht unfehlbar, und häufig wünscht man sich, dass noch eine andere Software als die gerade installierte eine Datei überprüfen könnte. Eine Parallelinstallation von mehreren Virenscannern scheitert in den meisten Fällen aber daran, dass jedes Programm die Virendefinitionen des anderen als Fundstellen meldet.

Einen Ausweg bietet der Internetdienst Virustotal. Google hat ihn 2012 einer spanischen Security-Firma abgekauft und seither weiter ausgebaut. Dort können Sie verdächtige Dateien mit einer Größe von bis zu 128 MB hochladen und von sage und schreibe 54 Scannern parallel überprüfen lassen. Von Avira über Kaspersky und Symantec bis hin zu Trend Micro und Zoner Software sind alle Branchengrößen vertreten. Neben dem Scan verdächtiger Files bietet Virustotal eine Überprüfung von Websites und eine Suche in älteren Testberichten an. Es sind zudem Virustotal-Uploader für Windows sowie Android erhältlich, mit denen sich der Dienst in Ihre Arbeitsumgebung einbinden lässt.