Hirschmann forciert den Einsatz von Glasfaser-Netzen:

Diagnose-Karte für gemischte LANs

15.07.1988

STUTTGART (CW) - Den Prototyp einer Diagnose-Karte stellte das Telecom-Unternehmen Richard Hirschmann, Esslingen, auf der diesjährigen Telematica Fachmesse vor. Das Produkt ist für optische lokale Netze sowie für Kupfer- und Glasfasergemischte LANs konzipiert.

Die serielle Fertigung des Diagnose-Tools soll laut Hersteller im vierten Quartal 1988 anlaufen. Zu den neuen Kontrollfunktionen des Systems zählen "Alignement Error", hier wird die jeweilige Bitzahl angezeigt, "Inter Frame Cap", hier wird gemeldet, wenn der Abstand zwischen zwei Datenpaketen kürzer als 9,6 Mikrosekunden ist, und "Spike". Diese Funktion weist auf störende Einzelfunktionen innerhalb des Datenpaketes hin.

Darüber hinaus nutzte Hirschmann die Telematica '88 als Forum für das Glasfaser-Engagement des Unternehmens: Gemeinsam mit der Universität Stuttgart entwickelt der Anbieter und Hersteller von Kommunikations-Produkten Datenübergänge zwischen IEEE 802.3 konformen LANs und dem Vorläufer-Breitbandnetz der Deutschen Bundespost.

Diese Übergänge bestehen aus schnellen Kommunikationsrechnern zur Netzabtrennung und zeitlichen Entkopplung der einzelnen lokalen Netze und aus einem Multiplexer, der die derzeit maximal fünf Einzelnetze auf einer Übertragungslinie des Vorläufer-Breitbandnetzes zusammenfaßt. In einem Pilotversuch dieser Hochgeschwindigkeitsverbindung wird an der Universität Stuttgart eine Cray 2 eingesetzt, in Karlsruhe rechnet eine Cyber 205.

"In den optischen Netzen liegt die Zukunft der Datenfernübertragung", resümierte denn auch Wilhelm Ludolf, verantwortlich bei Hirschmann für Entwicklung und Vertrieb von optischen Systemen und Komponenten. Ein Meilenstein auf dem Weg in diese Zukunft sei die Kombination von Glasfaser- und Kupfer-Networks. Die Mischform ist, so Ludolf, eine flexible und zugleich wirtschaftliche Lösung, da auf der vorhandenen Infrastruktur aufgebaut werden kann.