DHL und Metro Group machen Ernst mit RFID

18.08.2008
In Frankreich will die Deutsche-Post-Tochter 1,3 Millionen Paletten im Jahr über Funkchips an Metro-Cash&Carry-Märkte leiten.

Der Logistikdienstleister DHL und die Handelsgruppe Metro haben den Startschuss für einen flächendeckenden Einsatz der Radio Frequency Identification (RFID) gegeben: Ab dem kommenden Herbst 2008 will DHL alle Lieferungen an die 89 französischen Selbstbedienungsgroßmärkte der Kette "Metro Cash&Carry" mit RFID-Transpondern ausstatten. Das betrifft, so die beiden Partner, rund 1,3 Millionen Paletten im Jahr. Eigenen Angaben zufolge verwirklichen die Tochter der Deutsche Post World Net und die in Düsseldorf heimische Handelsgruppe mit dem Projekt den größten RFID-Einsatz in der französischen Handelslogistik.

Großprojekt als Reifetest

"RFID ist reif für die Praxis", konstatiert John Allan, im Vorstand der Deutschen Post World Net sowohl für die Finanzen als auch für den Bereich Global Business Services verantwortlich. Ähnlich sieht das Zygmunt Mierdorf, Mitglied des Vorstands und CIO der Metro Group: "Mit der Ausweitung des operativen RFID-Einsatzes nach Frankreich beweisen wir, dass die Vorteile der Technologie europaweit realisierbar sind." Mierdorf arbeitet schon seit Jahren daran, seine Vision von einer Prozessverbesserung durch RFID in die Praxis umzusetzen, auch wenn der 2003 installierte "Future Store" kürzlich mit der gesamten "Extra"-Kette an Rewe verkauft wurde.

Konkret sollen in fünf Lebensmittel-Logistikzentren der DHL alle Lieferungen an die französischen Metro-Selbstbedienungsgroßmärkte mit Funketiketten ausgerüstet werden. RFID-Reader lesen die Transponder aus, während die Paletten verladen werden. Die Daten wandern elektronisch an den Großmarkt, der als Bestimmungsort angegeben ist. Dort angekommen, werden die Funketiketten im Wareneingang ausgelesen und automatisch mit der Bestellung verglichen.

Das berührungslose Verfahren soll das Ver- und Entladen der Ware beschleunigen. Zudem ist das automatisierte Auslesen präziser als eine herkömmliche Kontrolle mit Barcodes und Scannern. Und schließlich macht der ständige Datenfluss den gesamten Logistikprozess überschaubarer; Störungen lassen sich so leichter und schneller erkennen.

Erst kürzlich trat die Metro Group als erstes Handelsunternehmen der "DHL Innovation Initiative" bei. DHL ist seit 2004 Partner der "Metro Group Future Store Initiative". (qua)