Online-Umsatz von 953 Milliarden Euro erwartet

Deutschland wendet sich nur langsam dem B-to-B-Handel zu

19.01.2001
MÜNCHEN (CW) - Zwar ist Deutschland der größte Wirtschaftsstandort in Europa, doch in Sachen B-to-B-Handel via Internet geschieht hierzulande noch vergleichsweise wenig. Trotz des zögerlichen Starts wird die Bundesrepublik schon durch die Verbreitung von Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Software bald auch im B-to-B-Sektor in Europa führend sein.

Den elektronischen Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen in Deutschland beziffert das britische Marktforschungsunternehmen Jupiter Research dieses Jahr auf 51 Milliarden Euro. In vier Jahren soll dieser Bereich 953 Milliarden Euro umfassen. Bisher jedoch nehmen die deutschen Unternehmen die Chancen des B-to-B-Geschäfts nur zögerlich wahr. Laut Jupiter verhält es sich mit der B-to-B-Verbreitung hierzulande ähnlich wie auf dem B-to-C-Sektor: Trotz der großen Bevölkerung sind im relativen Vergleich zu anderen europäischen Nationen nur wenige deutsche Konsumenten online. Übertragen auf den E-Commerce zwischen Unternehmen, beteiligen sich trotz der guten Voraussetzungen nur wenige Firmen hierzulande am B-to-B-Handel. Doch allein durch die große Verbreitung von Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Software sind laut Jupiter deutsche Unternehmen rasch in der Lage, ins E-Business einzusteigen.

Vor allem unabhängige Online-Marktplätze sind dabei, sich in Deutschland zu etablieren, was nach Ansicht der Analysten am großen Binnenmarkt sowie an der Unterstützung durch Geldgeber für die Betreiber solcher Sites liegt. Dagegen tun sich von Industrieallianzen betriebene Marktplätze noch schwer. Als Grund dafür nennt Jupiter die Trägheit großer Firmen - sie sind es oft, die B-to-B-Exchanges bauen. Zudem hätten Konzerne oft ihre Last damit, Mainframe-Systeme E-Business-fähig zu machen.