Deutsches Web-CMS setzt auf Benutzerfreundlichkeit

19.06.2007
Die in Ratingen ansässige Innovation Gate GmbH möchte sich mit dem "Webgate Anywhere Content Manger" vor allem durch ein einfach bedienbares Browser-Frontend von der Konkurrenz unterscheiden.
Webgate Anywhere erlaubt das Editieren und Verwalten von Artikeln im Kontext der Website und bedarf dazu keiner separaten Oberfläche.
Webgate Anywhere erlaubt das Editieren und Verwalten von Artikeln im Kontext der Website und bedarf dazu keiner separaten Oberfläche.

Das auffälligste Merkmal von Webgate Anywhere ist die neue Benutzerführung. Während die meisten Systeme für Autoren eine separate Oberfläche bieten, auf der sie ihre Texte schreiben und zuordnen können, erlaubt die Software des Ratinger Unternehmens das Editieren von Inhalten direkt im Layout der Website. Ein Klick auf den entsprechenden Link aktiviert den Rich-Text-Editor innerhalb des aktuellen Kontexts. Das Frontend setzt konsequent auf Ajax, so dass die meisten Aktivitäten des Benutzers nicht zum Neuladen der Seite führen. Das betrifft nicht nur das Öffnen und Speichern von Texten, sondern auch die Metadatenverwaltung oder das Organisieren des Site-Contents per Drag and Drop.

Mit der Konzentration auf einfache Bedienbarkeit versucht der Anbieter ein Alleinstellungsmerkmal zu finden. Die meisten CMS-Funktionen gelten schon wegen des großen Open-Source-Angebots als Commodity und Tools wie cmsmatrix.org geben schnell Auskunft darüber, welche Systeme die erwünschten Eigenschaften aufweisen. Die dort abfragbaren technischen Kriterien sind vor allem für die IT-Abteilungen interessant, die häufig noch für die Auswahl eines CMS zuständig sind (siehe: "Zehn Regeln für eine bessere Website"). Allerdings fallen die größten Kosten nicht durch Installation und Anpassung des CMS an, sondern durch die Erstellung und Pflege der Inhalte. Eine gelungene Bedienerführung kann daher die Ausgaben senken, allerdings lässt sich die Ersparnis durch solche weichen Faktoren schwer kalkulieren.

Neben dem Ajax-Client zählt die Cluster-Option für Webgate Anywhere zu den Funktionen, die im Enterprise-Einsatz häufig nachgefragt werden. Die meisten der Low-end-Systeme, besonders aus dem Open-Source-Umfeld, können damit nicht aufwarten. Der integrierte Replikationsmechanismus für das Content-Repository erlaubt zudem die Einrichtung von Staging-Servern, so dass Autoren und Layouter nicht auf dem Produktivsystem arbeiten müssen.

Das CMS nutzt als Laufzeitumgebung den hauseigenen Portal-Server. Es handelt sich dabei um keine Implementierung des JSR-168-Standards, sondern beruht auf der Template-Technologie von Innovation Gate. Sie unterstützt auf Basis von JSP-Tags und Server-seitigem Javascript die deklarative Entwicklung von Anwendungen. Dazu zählt derzeit neben dem CMS auch eine Software für das Projekt-Management. Im Lauf des Jahres plant das Unternehmen zusätzlich die Veröffentlichung von Modulen für Foren, Weblogs und Wikis.

Innovation Gate bietet die Software im Rahmen eines Mietmodells an. Der Portal-Server kostet pro Jahr ab 2100 Euro, im Paket mit dem CMS ab 3800 Euro. Das Unternehmen übernimmt bei Bedarf auch das Hosting der Websites. Eine Demoversion kann auf der Website des Herstellers aufgerufen werden. (ws)