Trotz Zweifeln an der Sicherheit

Deutscher Mittelstand sieht den E-Commerce positiv

16.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Einer Studie von Infratest Burke zufolge steht der deutsche Mittelstand den Möglichkeiten des E-Commerce trotz Sicherheitsbedenken im Allgemeinen positiv gegenüber. Deutschland wird als das dem Internet-Handel aufgeschlossenste Land in Europa eingeschätzt. Bis Ende 2003 will hier beinahe jedes zweite Unternehmen im Internet präsent sein. Dennoch sind auch Zweifel sehr verbreitet.

Im Rahmen der von Nextra, einer auf Communication-Service-Providing spezialisierten Firma, in Auftrag gegebenen Studie wurden europaweit rund 1200 Manager und Vorstände mittelständischer Unternehmen zu ihrer Bewertung des E-Commerce befragt. 23 Prozent sehen die Bundesrepublik als in Sachen Internet-Handel als am europaweit fortgeschrittenstes Land an, gefolgt von Großbritannien (20 Prozent) und Schweden (neun Prozent). Frankreich und die Niederlande werden nur von fünf beziehungsweise vier Prozent der Befragten genannt.

Gegenwärtig erwirtschaften 21 Prozent der deutschen Mittelstandsunternehmen zehn Prozent und mehr ihrer Umsätze im Internet. Der Umfrage zufolge wollen jedoch bis zum Jahresende 2003 bereits 34 Prozent der in die Untersuchung einbezogenen Unternehmen dieses Niveau erreichen. Zwei Unternehmen in Deutschland nutzen bereits die Möglichkeit des M-Commerce, 18 weitere planen dies. Auch andere technische Vorteile des Internet finden Anklang, so setzen mittlerweile sechs Prozent der Auskunftgeber auf die Internet-Telefonie (Voice over IP), weitere 40,3 Prozent wollen folgen.

Trotz der hohen Erwartungen, die kleine und mittelständische Firmen an das Internet stellen, ist die allgemeine Stimmung auch von Skepsis geprägt. Immerhin 74 Prozent bezweifeln die Sicherheit von finanziellen Transaktionen. Um diesen Bedenken entgegenzuwirken, reiche es nicht aus, dem Mittelstand Zugänge zum Internet bereitzustellen. Die Absicherung mit Firewalls und auch die Anpassung der technischen Lösungen an die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Betriebe müsse noch deutlich verbessert werden, so Rex Stephenson, Geschäftsführer von Nextra Deutschland.